Im Online-Vortrag von Sabine Frank vom Sternenpark des Biosphären-Reservats Rhön, zu dem der Verein Bündnis Erlabrunn am Montag, 22. Februar, per Zoom-Meeting eingeladen hatte, ging es um das Thema "Lichtimmissionen, Artenschutz und Bürgerbelange". Ein sperriges, bisher wenig beachtetes Thema, zu dem sich mehr als 40 Zuhörer, darunter auch der 1. Bürgermeister von Erlabrunn Thomas Benkert und weitere Vertreter des Gemeinderates, aber auch viele weitere Interessierte aus fast ganz Unterfranken angemeldet hatten.
Es ging um den uns allen – sowohl Menschen als auch Tieren – angeborenen Tag-Nacht-Rhythmus und die Auswirkungen der Beleuchtung in den Siedlungen und auch auf Parkplätzen oder um Kreisverkehre in der freien Landschaft.
Eindrucksvoll waren Bilder, die die Auswirkungen eines einfachen Bodenstrahlers auf den Wuchs von Bäumen belegen: Zum Einsetzen des Laubfalls einer Platanengruppe war der Baum unter dem Bodenstrahler immer noch voll belaubt und auch fast einen Monat später, als seine Kameraden praktisch laubfrei waren, hatte er noch grünes Laub.
Interessant in diesem Zusammenhang auch der Unterschied zwischen dem menschlichen Auge in der Nacht und dem vieler nachtaktiver Tierarten. Fatal ist die Entwicklung hin zu LED-Beleuchtung mit weißem Licht (und hohem Blauanteil), die zwar energiesparend, aber für die Tierwelt extrem ungünstig ist, vor allem, wenn sie ihr Licht weit in die Umgebung streuen.
Interessant auch, dass es keine rechtliche Verpflichtung zu DIN-Normen gibt, auf die sich Energieversorgungsunternehmen bei ihren Beratungen zur Straßenbeleuchtung berufen.
Sabine Frank kam im letzten Teil ihres Vortrags zu konstruktiven Lösungsansätzen und zeigte eindrucksvolle Fotos von Rhöndörfern vor und nach der Umrüstung der Straßenbeleuchtung.
Das Fazit: „Ziel ist ‚besseres Licht‘, statt immer nur ‚mehr Licht‘: Besseres Licht, das uns hilft, besser zu sehen, ohne zu blenden, ohne unnötig die Umwelt aufzuhellen, die Tierwelt zu stören und Energie zu verschwenden. Besseres Licht ist machbar und bringt allen Vorteile“.
Von: Ulrike Faust, für den Verein „Bündnis Erlabrunn“