Der Lindenbaum-Kindergarten hat nun eine Krippe und stellt sich damit den geänderten gesellschaftlichen Anforderungen.
Der Kindergarten, wie er noch im vergangenen Jahr war, wurde diesen Anforderungen nicht gerecht. Bürgermeister Karl Ballmann und sein Gemeinderat entschieden diese Herausforderung anzunehmen und den Kindergarten umzubauen. Eine einmalige Chance, den Lindenbaum-Kindergarten in attraktiver Form zu halten, ist das Bund-Länder-Sonderprogramm für den U3-Ausbau. Hier wird der Ausbau zu einer Krippe gefördert. Im Wesentlichen geht es darum, angemessenen Schlafraum zur Verfügung zu stellen.
Ohne Umbau würde der Kindergarten langfristig vor dem Aus stehen. Eltern würden ihre Kinder in Einrichtungen bringen, die das gewünschte Angebot bieten können. Kindergarten-Leiterin Silke Holz erklärt das so: „Wenn ich mein Kind mit einem Jahr in einen Kindergarten mit Kinderkrippe gebe (zum Beispiel ins Nachbardorf), dann lasse ich es auch dort, wenn es mit drei Jahren im Kindergartenalter ist. Die Eltern und das Kind haben sich dann dort integriert. Ein Wechsel in unseren Kindergarten wird es dann mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr geben.“
Die beste Lösung, um Raum zu schaffen, war ein kleiner Anbau im Erdgeschoss. Hier entstand ein Raum, der Platz für zwölf Kleinkinder bietet. Zusätzlich wurde eine neue Küchenzeile im Gruppenraum integriert. Der hierdurch freigewordene ehemalige Küchenraum wurde zur Garderobe mit Anziehhilfe für die Kleinen. In der früheren Garderobe haben jetzt Buddelhosen, Schneehosen und Stiefel ihren Platz gefunden. Das untere WC wurde den Anforderungen entsprechend umgebaut. Kleinere WC-Sitze, sowie eine Wickelkommode und Ablagestellen für Windeln und Wechselkleidung.
Eine neue kleine Küchenzeile fand im zweiten Gruppenraum im Obergeschoss ihren Platz. Im Nebenraum befindet sich die Ausgangstüre zur Feuertreppe. Ansonsten gab es hier keine baulichen Änderungen. Die größte Veränderung am Kindergarten ist die Feuer- und Fluchttreppe. Die vorhandenen baulichen Gegebenheiten entsprachen längst nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen. Ein zweiter Fluchtweg war schon seit langem notwendig.
Die neue Außentreppe führt vom Dachgeschoss, auf den neuen Krippenanbau und weiter in den Garten. Holz betonte die gute Zusammenarbeit mit Bürgermeister Karl Ballmann und dem Gemeinderat. Auf Wünsche und Anregungen des Kindergarten-Teams wurden immer Rücksicht genommen. Eine offizielle Einweihung ist im kommenden Jahr geplant, so Holz.
Während der Umbauphase wurden die Kindergartengruppen im alten Schulhaus in Pfahlenheim untergebracht. Seit Ende Oktober findet die Betreuung wieder in der Hemmersheimer Einrichtung statt. Bis auf wenige Restarbeiten ist der Umbau abgeschlossen.
Leiterin Holz ist mit der Planung und deren Umsetzung sehr zufrieden. „Es sind sogar noch Krippenplätze frei, aber hoffentlich nicht mehr lange“ wünscht sich die Leiterin.
Nach dem kostenintensiven Umbau hätte das Kindergarten-Team gerne eine voll besetzte Krippe. Vor allem, da der Um- und Anbau nicht unumstritten war.