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Würzburg: Mangelware Corona-Selbsttests: Leere Regale in Würzburgs Märkten und Apotheken

Würzburg

Mangelware Corona-Selbsttests: Leere Regale in Würzburgs Märkten und Apotheken

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    In Würzburg sind die Regale mit den Selbsttests oft leer. Eine Drogeriekette begrenzt jetzt sogar die Stückzahlen pro Kunde. 
    In Würzburg sind die Regale mit den Selbsttests oft leer. Eine Drogeriekette begrenzt jetzt sogar die Stückzahlen pro Kunde.  Foto: Daniel Peter

    Ein Selbsttest für Zuhause? Den wollte zu Beginn des Sommers kaum jemand haben. Dank der kostenlosen Schnelltests und Testmöglichkeiten durch den Arbeitgeber entwickelten sich die Corona-Selbsttests zum echten Ladenhüter. Mit Preisen von unter zwei Euro pro Stück versuchten die Händler bereits eingekaufte, hohe Lagerbestände abzubauen.

    Knapp ein halbes Jahr später, mit Beginn der vierten Welle, war von der Zurückhaltung der Kundinnen und Kunden nicht mehr viel zu spüren. Die Nachfrage nach den Selbsttests war hoch. Und viele Würzburgerinnen und Würzburger standen plötzlich vor leeren Regalen. Auf Nachfrage bei den Händlern sprachen diese damals von einer vorübergehenden Verknappung durch Lieferengpässe. Jetzt, rund einen Monat später, hat sich die Lage eher verschlimmert als verbessert.

    Auch Apotheken spüren Lieferengpässe deutlich 

    Michael Sax, Inhaber der Sternapotheke und Bezirksvorstand des Bayerischen Apothekerverbandes für Unterfranken, sprach vor knapp einem Monat von einem Zeitraum von zwei Wochen, bis sich die Lieferschwierigkeiten eingependelt haben sollten. Die erneute Nachfrage in Würzburger Apotheken zeigt jedoch: Selbsttests sind immer noch Mangelware. Anke Steinig, Leiterin der Eichendorff Apotheke in Würzburg, hat erst kürzlich durch viel Glück von ihrem Lieferanten 1000 Selbsttests erhalten. "Wie lange die bei der hohen Nachfrage reichen, weiß ich aber nicht", erklärt sie und bestätigt die Lieferschwierigkeiten bei ihren Großhändlern.

    Der Grund für die ausverkauften Schnelltests in Würzburg sind lange Lieferzeiten und stornierte Bestellungen. 
    Der Grund für die ausverkauften Schnelltests in Würzburg sind lange Lieferzeiten und stornierte Bestellungen.  Foto: Philippe Francois, dpa

    Und auch in der Sonnenhof Apotheke am Heuchelhof machen sich die Lieferengpässe bemerkbar. Beatrice Kelm, zuständig für die Bestellungen der Sonnenhof Apotheke, spricht von dubiosen Angeboten einiger Lieferanten. "Wir haben schon überall versucht, Tests zu bekommen. Teilweise mussten wir in Vorkasse gehen und haben die Lieferungen nie erhalten." Zwar habe sie rechtzeitig bei verschiedenen Lieferanten Bestellungen in hoher Stückzahl aufgegeben, diese wurden im Verlauf der vergangenen Wochen aufgrund von Engpässen aber storniert. "Unsere Bestände sind aktuell häufig auf Null."

    Supermärkte hatten Bestände zwischenzeitlich runtergefahren

    Auf der Suche nach dem Test für Zuhause wird schnell klar, auch Supermärkte scheinen nach wie vor von den Lieferschwierigkeiten betroffen zu sein. Lediglich an der Kasse und auf Nachfrage werden die Tests rausgegeben- wenn verfügbar. Matthias Pusch, zuständig für die Unternehmenskommunikation bei Tegut, spricht von Lieferzeiträumen "von vier bis fünf Wochen". In der Würzburger Filiale in der Virchowstraße seien die Bestände aktuell hoch und Abgaben an Kunden werden nicht limitiert, erklärt Pusch.

    Dennoch schließe er kurzfristige Ausverkäufe nicht aus, verweist aber auf die regelmäßige Belieferung der Filialen. Auf Nachfrage, ob die geringe Verfügbarkeit an Selbsttests an zögerlichen Bestellungen lag, erklärt er : "Teilweise, bis September wurden Bestände abgebaut, jetzt muss wieder aufgestockt werden."

    Würzburgs Supermärkte wie Tegut arbeiten mit Hochdruck daran, dass die Filialen ausreichend beliefert werden. 
    Würzburgs Supermärkte wie Tegut arbeiten mit Hochdruck daran, dass die Filialen ausreichend beliefert werden.  Foto: Ivana Biscan

    Christina Gotthold, Pressesprecherin für die Supermarktkette Edeka, führt hingegen andere Gründe für leere Regale auf. Weil die Arbeitgeber verpflichtet wurden, ihren Mitarbeitenden kostenlose Testmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, hätten diese bei der Beschaffung der Tests Priorität gehabt. Erst als diese sichergestellt waren, habe man den Abverkauf von Selbsttests für die Kundschaft in den Blick genommen. Gotthold rechnet mit einem Nachschub an Tests in den Edeka-Filialen in den kommenden Tagen. 

    Drogerien beschränken Stückzahlen der Tests pro Kundin oder Kunde

    Bei der Drogeriekette DM ist die Verfügbarkeit von Selbsttests in den einzelnen Filialen über die Website einsehbar. Auch hier scheinen die Regale leer zu sein. Als diese Redaktion die Verfügbarkeiten der Tests in den Filialen online abrufen wollte, waren in keiner der Filialen Tests verfügbar. DM-Pressesprecherin Stefanie Marsiske erklärt, dass "aufgrund schwankender Nachfrage und gestörter Lieferketten" Tests nicht immer verfügbar seien. 

    Das Konkurrenzunternehmen Rossmann geht sogar einen Schritt weiter. Es hat Konsequenzen aus den Lieferengpässen gezogen. Um der hohen Nachfrage entgegenzuwirken, limitiere das Unternehmen die Stückzahl der Selbsttests auf fünf pro Kundin oder Kunde, wie die Sprecherin des Unternehmens, Nina Kieslinger, auf Anfrage erklärt. Zwar werde an einer Beschaffung mit "Hochdruck gearbeitet", dennoch könne es noch weiterhin zu Engpässen in den Filialen kommen. Bis Würzburgerinnen und Würzburger wieder vor vollen Regalen stehen, kann es allerdings noch dauern. 

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