(Rö.) Eine Neuheit beim Africa Festival ist die Marokko-Lounge, die das bisherige Restaurationszelt ersetzt. Statt lauter Discomusik wie in der Vergangenheit herrscht dort jetzt eine ruhige Atmosphäre zum Entspannen, Ausruhen und Plaudern. Man trinkt hier einen original marokkanischen Pfefferminz- oder Datteltee, Gewürzkaffee und genießt süße Köstlichkeiten. Stilgerecht ist die Einrichtung, die den Besuchern orientalisches und nordafrikanisches Flair vermittelt.
Am Donnerstagnachmittag nutzen bereits viele Besucher die Gelegenheit zur genussvollen Pause und zum Gespräch. In der Marokko-Lounge haben sich auch die beiden Tuareg aus Mali, Alhous Ag Tajou und El Kassim, eingerichtet, die ihr traditionelles Tuaregzelt aufgrund der Wettersituation dieses Mal nicht wie gewohnt im Freien aufgebaut haben. Auf weichen Teppichen und gemütlichen Sitzkissen entspannen hier die Gäste und lauschen den beiden Afrikanern, wenn sie in ihren prachtvollen Gewändern über das Leben in der Sahara berichten.
Natürlich erzählen die beiden auch von der aktuellen Konfliktsituation in Mali, aufgrund derer sie ins benachbarte Burkina Faso fliehen mussten. Aber die Lage in der Wüstenstadt Timbuktu, ihrer eigentlichen Heimat, scheint sich langsam etwas zu normalisieren. Alhous möchte dort bald sein von den Rebellen zerstörtes Hotel und sein Reisebüro wiedereröffnen.
Und El Kassim erzählt lächelnd davon, dass die Menschen wieder ihre geliebte Musik hören, dass junge Leute wieder Zigaretten rauchen und dass die Frauen wieder unverschleiert durch die Straßen gehen können. Die beiden Festival-Stammgäste freuen sich auf die Rückkehr nach Timbuktu, „wo jetzt das Leben wieder beginnt“, sagt El Kassim.