Martha Nüsslein, geborene Schiffer aus Sommerach, feierte am Dienstag ihren 75. Geburtstag. Unter den Gratulanten waren die Kinder Ursula, Arno, Andreas, Stephan, Ruth und Angelika, deren Ehepartner sowie 15 Enkel. Für die Gemeinde gratulierte Bürgermeister Elmar Henke. Die Wiege der Jubilarin stand in Würzburg, wo sie als Tochter des Bäcker- und Konditorei-Ehepaares Emil und Eugenie Schiffer das Licht der Welt erblickte. Ihre Kindheit wurde überschattet durch den 16. März 1945. „Wir haben Hab und Gut, zum Glück aber keine Angehörigen, verloren“, erzählt die Jubilarin. Sie war während der Bombardierung mit weiteren 150 Frauen und Kindern eingeschlossen und wurde quasi in letzter Sekunde gerettet. „1948 errichteten meine Eltern unter ärmsten Bedingungen in Würzburg wieder ein Café“, erzählt Martha Nüßlein. Hier absolvierte sie eine kaufmännische Lehre, die sie als Prüfungsbeste sowie als Kammer- und Landessiegerin abschloss. Auf dem Mozartfest lernte sie 1955 ihren Ehemann, den Arzt Dr. Hans Nüßlein, kennen. Über 30 Jahre lang stand sie ihm in der Praxis auch bei Nacht-, Not- und Sonntagsdiensten hilfreich zur Seite. 1990 starb ihr Ehemann. In Sommerach engagierte sich Marta Nüßlein unter anderem als Vorsitzende des Kindergarten- und Elternbeirates an der Grundschule. Das Wort Langeweile ist für sie ein Fremdwort. Sie möchte ihr Lebens in Buchform festhalten, weiterhin Gedichte und Geschichten schreiben und mit ihren Enkeln in Urlaub fahren. TEXT/Foto: WALTER BRAUN
WÜRZBURG/SOMMERACH