Der 11. November ist der Festtag des Heiligen Martin von Tours, der als Nothelfer und Wundertäter in ganz Europa verehrt wird. Zum alten Brauchtum gehört auch die Martinsgans. Der Legende nach hatte sich Martin in einem Gänsestall versteckt, weil er sich als bescheidener Mensch der Weihe zum Bischof entziehen wollte, doch die schnatternden Gänse haben ihn verraten.
Das Gansessen steht auch in der christlichen Tradition der 40-tägigen Fastenzeit vor Weihnachten, die nach Martini begann. Das Fasten ist im Laufe der Zeit auf der Strecke geblieben, dafür steht Martini heute für den Beginn der Gans-Saison, die in besonderer Weise in den Fränkischen Stuben im Greifensteiner Hof gepflegt wird.
Das junge Team um Küchenchef Jürgen Schubert und seinen Stellvertreter Wolfgang Heuler hatte sich für die erste Gans der Saison etwas Besonders ausgedacht und gezeigt, dass im Hause die klassische Küche ebenso ihren Platz hat wie das Kreative der jungen wilden Küche. Die passenden Weine präsentierte der Geschäftsführende Vorstand des Winzerkellers Sommerach, Frank Dietrich, der gerade seine Ausbildung zum Sommelier in der hauseigenen Sommelier-Schule macht.
Als „Gänseblümchen“ kam die Vorspeise auf den Tisch, die Blüte aus geräucherter Gänsebrust, die Blätter als Duett von Gänseleber-Mousse. Dazu passte der Kerner aus der Fränkischen Klassik. Als Zwischengang eine Essenz von der Gans, begleitet von der Spezialität der Sommeracher, dem Traminer, diesmal ein Concept Nr. 1. Der Hauptgang schließlich glacierte Gänsebrust auf Beifußjus, zu der Silvaner und Spätburgunder aus der Supremus-Linie um den Vorrang stritten.
Bis zu Weihnachten darf sich nun jeder ganz der Gans hingeben. Natürlich gibt es das Federvieh auch in der klassischen Form frisch gebacken aus dem Ofen mit Blaukraut und Klößen. Wer seine Gans lieber zu Hause isst, der kriegt sie frisch zubereitet auch mit dem Taxi angeliefert.