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WÜRZBURG: Maske nur als Ungeheuer oder Frau

WÜRZBURG

Maske nur als Ungeheuer oder Frau

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    Sein großes Anliegen sei, diese Traditionskunst möglichst getreu an die nächste Generation weiterzugeben, sagte Ebihara bei der Ausstellungseröffnung in der vergangenen Woche, bei der Wolfgang Klein-Langner von der Siebold-Gesellschaft zahlreiche Besucher begrüßen konnte. Tatsächlich ist ein wichtiger historischer Aspekt beim Erlernen der japanischen Maskenschnitzkunst die Beibehaltung ihrer traditionellen Formen und Typen. Das wird durch die Gegenüberstellung der neuen und historischen Masken deutlich.

    Einzigartige Tradition

    Das Noh ist das klassische Theater Japans. Es werde allgemein als eine der „vollendetsten und originalsten Formen“ des Welttheaters anerkannt, führte Masumi Knoblauch (Frankfurt) ein. „Das Noh-Theater ist wegen seiner seit dem 14. Jahrhundert ununterbrochenen, künstlerisch hochstehenden Aufführungstradition einzigartig.“ Auch die heutige Noh-Bühne hat sich nach ihren Worten seit 1700 kaum geändert.

    Das Schriftzeichen Noh, so Knoblauch, bedeute „Können“, also die „Kunst“ und weise besonders auf die Tätigkeit und das Talent des Künstlers hin. Traditionell werde das Theater nur von Männern gespielt und musikalisch begleitet.

    Zur Darstellung eines erwachsenen Mannes trägt der Schauspieler keine Maske. Nur um Frauen, Götter oder Ungeheuer zu spielen, muss er eine Maske tragen. Es gebe rund 50 Grundtypen, die heute noch im Einsatz seien und in acht größere Kategorien eingeteilt würden, so Knoblauch.

    Formalitische Darstellung

    Wie sie weiter erläuterte werden die Masken aus leichtem Holz geschnitzt. Gewöhnlich wird japanische Zypresse verwendet. Noh-Masken sind Gesichtsmasken, die etwas kleiner als das Gesicht sind, um den Effekt einer Vergrößerung des Schauspielers auf der Bühne zu bewirken. Die Schönheit der Masken liegt nicht in der realistischen, sondern in der formalistischen Darstellung. Exemplarisch stehen hier Hannya- und Shinya-Masken, die eine gehörnte in Eifersucht rasende Frau symbolisieren.

    Eigentlich ist der aus Toride in der Präfktur Ibaragi stammende Ebihara Jurist. Nach dem Studium an der Meiji Universität in Tokyo arbeitete er in einer Bank. Noch während seiner Tätigkeit dort begann er bei Kozan Kumamoto, die Kunst des Maskenschnitzens zu erlernen. Nach Kumatotos Tod schloss Ebihara die Ausbildung bei Joshun Nagasawa, dem Nachfolger von Shishun Nagasawa ab.

    Seine Maske einer jungen Frau (Ko-omote) wurde in der 29. Ausstellung der Stadt Toride ausgezeichnet. Ebenso wurde seine Frauenmaske „Fukai“ bei der 34. Ausstellung der Stadt Toride als bestes Werk prämiert.

    Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 15 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 12 und von 15 bis 17 Uhr sowie nach persönlicher Vereinbarung.

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