Zum Jahresende übergibt Werner Vescovi seine Allgemeinarztpraxis in der Neubergstraße an seinen Sohn Matthias. Dieser arbeitet bereits in der Praxis mit. Der junge Arzt war nach dem Studium in Marburg, München und Florenz als Sanitätsoffizier bei den Heeresfliegern in Bückeburg, bei den Gebirgsjägern in Mittenwald und zuletzt am Truppenübungsplatz Hammelburg tätig. Dazu kamen mehrere Auslandseinsätze auf dem Balkan.
Als Mediziner tritt er nicht nur in die Fußstapfen seines Vaters: Bereits der Großvater Gerhard Vescovi (1922-1998), den manche Würzburger auch von seinen humorvollen Erzählungen, Romanen und Schüttelversen kennen, war Arzt und leitete eine radiologische Praxis in Böblingen. Sohn Werner ließ sich dann im Juli 1979 als Arzt für Allgemeinmedizin in der Sanderau nieder. Der Anfang war nicht leicht. Immerhin, so Werner Vescovi schmunzelnd, hatten sich die Würzburger Bekannten seinerzeit abgesprochen, so dass der aufstrebende Mediziner in seiner ersten Praxiswoche nicht ganz ohne Patienten dastand. Eine große Hilfe war, so Vescovi im Rückblick, dass die junge Arztfrau, studierte Mikrobiologin, die Abrechnung und den – damals noch vergleichsweise überschaubaren – Papierkrieg übernahm, ja notfalls sogar für die erkrankte Sprechstundenhilfe einsprang.
Die Bürokratie hat seitdem merklich zugenommen. Sohn Mathias lässt sich davon nicht abschrecken: Er freut sich auf die Vielfalt der allgemeinärztlichen Tätigkeit, die er bereits außerhalb der väterlichen Praxis bei zahlreichen Praxisvertretungen schätzen gelernt hat.