würzburg (rdf) Als "seine lieben Kinder" bezeichnete Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn die beiden großen Würzburger Stiftungen, die noch heute seinen Namen tragen: das 1576 gegründete Juliusspital und die 1582 gestiftete Hochschule. Beide Einrichtungen verbindet eine lange gemeinsame Geschichte: Fast dreieinhalb Jahrhunderte lang war die Medizinische Fakultät der Alma Julia zu Gast im Juliusspital. Erst in den 1920er-Jahren zogen die Universitätskliniken ins neu errichtete Luitpoldkrankenhaus nach Grombühl um.
Die nun erschienene "Medizingeschichte des Juliusspitals" ist über weite Strecken eine Medizingeschichte der Universität. Der Würzburger Medizinhistoriker Dr. Andreas Mettenleiter hat das Schicksal des Spitals von den Anfängen bis in die Gegenwart nachgezeichnet. Vom Staub der Archive, in denen der Autor zahlreiche bisher unbekannte Schätze heben konnte, ist dem Werk nichts anzumerken: Mit Augenzwinkern macht er die Skandale von gestern zu amüsanten Anekdoten von heute, mit sachgerechten Erklärungen die bahnbrechenden Entdeckungen der Vergangenheit zu neu erlebter Wissenschaftsgeschichte.
Andreas Mettenleiter: "Das Julius- spital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte", herausge- geben vom Juliusspital 2001, 849 Seiten, 79,90 Euro, ISBN 3-933964-04-0.