Mehr Komfort im regionalen Bahnverkehr durch Mehrzweckbereiche, Steckdosen, Deckenklimatisierung und Beinfreiheit – die ersten neuen Mittelwagen des Main-Spessart-Express fahren nun zwischen Würzburg/Bamberg und Frankfurt. „Damit bringen wir den Regionalverkehr auf IC-Standard“, sagt Hilmar Laug, Geschäftsführer der DB Regio Franken.
Sukzessive sollen bis Oktober 24 doppelstöckige Mittelwagen – zunächst mit älteren Modellen kombiniert – in Tagesrandlagen und am Wochenende als Freizeitexpress Frankenland eingesetzt werden.
Eckhard Beck, der häufig Ausflüge organisiert, lobt die fabrikneuen Wagen: „Es fährt sich deutlich ruhiger und weicher, durch die Deckenkühlung gibt es ein gleichmäßiges Klima – das ist sehr angenehm.“ Sein einziger Kritikpunkt: „Rollstuhlfahrer müssen sich vorher anmelden. Damit sind sie nicht so flexibel.“ An den Türen braucht es Bahnbedienstete, um die Rampe auszufahren.
„Mit den neuen Wagen wollen wir der steigenden Nachfrage, vor allem im Pendlerverkehr, gerecht werden“, sagt Peter Weber, Marketingverantwortlicher der DB Regio Franken. Außerdem wolle man sich stärker von den Fernbussen abheben. „Gerade auf der Strecke zwischen Würzburg und Frankfurt stehen wir in Konkurrenz“, sagt Weber. „Wir hoffen, durch die stündlichen Fahrten und den zusätzlichen Komfort Reisende zurückzugewinnen.“
Auch werde man sicher im Qualitätsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft hochklettern. „Unsere Erfahrung ist, dass Neuwagen immer aufsteigen.“ Aktuell liegt der Main-Spessart-Express mit minus acht Punkten im unteren Tabellenbereich. In der zweiten Hälfte 2017 sollen zu den 24 Mittelwagen auch 24 Steuerwagen dazukommen, die mit Antrieben ausgestattet sind und die Lokomotive ersetzen. Das bedeutet zwölf vierteilige Triebzüge mit je 425, zusammengekoppelt mit bis zu 850 Sitzplätzen.