Innenentwicklung vor Außenentwicklung lautet ein derzeit gebräuchlicher Slogan, um Wohnraum im Ort zu schaffen und nicht auf der grünen Wiese. Erneut hatte sich deshalb der Kister Gemeinderat mit einem Mehrfamilienhaus im Ortskern zu beschäftigen, das aufgestockt werden soll.
Zwei weitere Wohnungen plant der Bauwerber dort. Der erste Antrag wurde bereits im Herbst 2019 gestellt, damals entschied der Gemeinderat, dass sich das Bauvorhaben nicht in die Umgebung einpasst, wie es laut Paragraf 34 des Baugesetzbuches heißt, wenn kein Bebauungsplan vorliegt und lehnte den Bauantrag ab. Dieser Auffassung schloss sich auch das Landratsamt als Genehmigungsbehörde an.
Nun hat der Bauwerber umgeplant und diese Planung fand einstimmig Anklang. Lediglich bei der Berechnung der notwendigerweise nachzuweisenden Parkplätzen gibt es noch Klärungsbedarf. Die Gemeindeverwaltung und auch Bürgermeister Volker Faulhaber (SPD) geht von insgesamt zwölf Parkplätzen aus, die nachgewiesen werden müssen. So schreibt es die gemeindliche Stellplatzsatzung vor.
Normalerweise, so Faulhaber, gilt für die bisherigen vier Wohnungen Bestandsschutz, weil aber neue Balkone errichtet werden, sei die Stellplatzsatzung in der derzeitigen Form anzuwenden. Dem widersprach Christoph Spall (CSU). Für ihn wird an den bisherigen Wohnungen nichts verändert und daher müsse die Stellplatzsatzung nur für die beiden neuen Wohnungen angewendet werden.
Dagegen meinte Manfred Spiegel (SPD), dass auch die bestehenden Wohnungen mit einbezogen werden müssten. Wenn die aktuelle Satzung solche Fälle von Innenraumverdichtung nicht vorsehen, müsse man eben die Satzung anpassen. Erst in der vorangegangenen Gemeinderatssitzung hatte man über den Neubau eines Mehrfamilienhauses in der Grombühlstraße entschieden und auch dort waren die nachgewiesenen Parkplätze ein starkes Argument.
Markus Heuschmann (CSU) regte an, doch mit dem Bauwerber das Gespräch zu suchen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. "In der Grombühlstraße ist das doch auch gelungen". Und so wurde der Bauantrag zurückgestellt, damit der Bürgermeister mit dem Bauwerber nochmals ein Gespräch führen kann, um eine vernünftige Lösung zu finden. Denn der Parkdruck in den umliegenden Straßen ist schon jetzt hoch, hatte nicht nur der Bürgermeister erkannt.