Dreimal schon ist er die berühmten ersten 100 Tage inzwischen im Amt und jetzt endlich auch offiziell als Rektor der Mittelschule Ochsenfurt mit einer Amtseinführung vorgestellt: Michael Hümmer.
Zu warten, bis Begegnungen mit der Pandemielage wieder vereinbar sind, war der Grund für die späte Amtseinführung – und auch bezeichnend dafür, wie dieser Schulleiter sein Amt führt: als Teamplayer. Moderiert von Stellvertreterin Martina Baumann hatte die Schule einen weniger förmlichen Akt als Willkommensfest für "den Neuen" vorbereitet.
Große Freude, den genau richtigen Mann an der richtigen Stelle zu wissen, hatte Schulamtsdirektorin Claudia Vollmar, mehrfach betont. Überhaupt einen Schulleiter zu haben, sei das eine gewesen und derzeit überhaupt keine Selbstverständlichkeit. Dass sich mit Hümmer derjenige beworben hatte, der "absolut fähig und geeignet ist, so eine große und tolle Mittelschule zu leiten", sei mittlerweile ein großes Glück. Hümmer hatte zuvor seit 2013 die Mittelschule Gaukönigshofen geleitet und konnte jetzt eine Schule übernehmen, die "top geführt war; in neuen Räumen".
Faible für Akrobatik und Jonglage
Sein Faible für die Bewegungskünste, für Akrobatik und Jonglage, die er als neue Elemente bereits als Lehramtsanwärter in den Schulsport einbezog, lassen ihn als "unglaublich rührigen, breiter interessierten" Pädagogen, so Vollmar, zugespielte Bälle übernehmen, Balance und die Dinge in Bewegung halten. Vollmars Eindruck ist, dass der Übergang gelungen sei und sich das Team atmosphärisch gut anfühle.
Dass er die Balance zum Wohle der Schule, der Stadt und des Schulverbands – aber auch für die eigene Person finde – wünschte Bürgermeister Peter Juks. Nicht zuletzt als Schulaufwandsträger war er begrüßt worden. "Froh, dass Sie Ochsenfurt ausgesucht haben", war Juks nicht zuletzt mit Blick auf die Kontinuität beim Schulverband mit Gaukönigshofen.
"Übernahme" war ein wiederkehrendes Stichwort: von der freundlichen "Übernahme" ins Team – Verantwortung und gefühlt jede Woche neue Aufgaben zu übernehmen, die an die Schulen delegiert werden. Das Schlimmste aber sei, wenn Schulleiter an Schnuppertagen weinende Kinder trösten müssen, weil sie "nur" die Mittelschule besuchen können. "Dann ist etwas schiefgelaufen", kritisiert Hümmer, wie eine ganze Schulart politisch und gesellschaftlich über Jahre an den Rand verschoben wurde.
"Tolle Kinder und engagierte Lehrkräfte"
"Wir haben tolle Kinder und Jugendliche an unseren Mittelschulen, denen unzählige engagierte Lehrkräfte helfen, zu einem wichtigen Teil unserer Gesellschaft und selbständigen Menschen zu werden, was wir am ehesten mit genügend gut ausgebildeten Pädagogen erreichen können. Wenn an diesen Stellschrauben justiert werden würde, wären auch wieder mehr Lehrkräfte bereit, Verantwortung in den Schulleitungen zu übernehmen", so seine Überzeugung. Er selbst sehe sich nicht als Schulleiter, der nebenher ein paar Stunden Unterricht hält, sondern als Lehrer mit besonderen Aufgaben, der Pädagoge und Teil des Teams ist.

Ähnlich sehen das offenbar auch bereits die Schüler. Schülersprecher Hiba Jabir, Ermond Ajdari und Valentin Driemeyer begrüßten ihn "als Lehrer und Schulleiter, der immer Zeit hat, uns zuzuhören" - "als Mann mit Klasse". Sie freuen sich auf ein endgültiges Ende der Pandemie, "um Projekte zu entwickeln und mit Ihnen ein Schulfest zu feiern".
Hala Khsara hatte mit ihrem ausdrucksstarken Gesang das Beispiel für die tollen Fähigkeiten der Schüler gegeben. Das Kollegium wiederum scheint von seinem Team-Chef schon jetzt so angetan, dass sie ihm eine Schiffsreise zukommen lassen wollen. "Allerdings", so Baumann, "es ist die Nixe. Denn wir müssen alle mit und heißen Dich herzlich Willkommen an Bord".
