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WÜRZBURG: Michael Marx ist Seelsorger für Hospiz- und Trauerpastoral

WÜRZBURG

Michael Marx ist Seelsorger für Hospiz- und Trauerpastoral

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    Michael Marx ist Seelsorger für Hospiz- und Trauerpastoral.
    Michael Marx ist Seelsorger für Hospiz- und Trauerpastoral. Foto: Pat Christ

    Michael Marx hat seit Herbst 2015 einen besonderen Job in der Diözese Würzburg: Er hilft Menschen, die im Sterben liegen oder den Verlust eines nahen Verwandten oder Freundes betrauern. Zu diesem Zweck hat der 50-Jährige in den vergangenen Monaten zusammengetragen, was es für Trauernde und Sterbende in Unterfranken schon alles gibt. Marx berät aber auch Trauernde direkt, die für ihre spezielle Situation ein passgenaues Angebot suchen.

    Durch die neue Homepage des Seelsorgers ist es wesentlich leichter als bisher, eines der zahlreichen Trauer- und Hospizangebote in der Diözese zu finden. Was es gibt, beeindruckt: In den vergangenen Jahren entstanden eine Fülle neuer Formen zu trauern, auch wurde die Hospizarbeit sukzessive ausgebaut. Eine Unterfranken-Karte im Büro des Pastoralreferenten verdeutlicht, wie bunt die „Trauer- und Hospizlandschaft“ in der Diözese inzwischen ist.

    Zahlreiche Trauer- und Hospizangebote

    So gibt es mittlerweile in Alzenau und Würzburg zwei stationäre Hospize. Die Malteser haben unterfrankenweit fast 20 Hospizgruppen aufgebaut. An der Uni-Klinik Würzburg existiert ein Interdisziplinäres Palliativzentrum, im Juliusspital und dem St. Josef-Krankenhaus in Schweinfurt wurden Palliativstationen eingerichtet. Eine eigene Hospizgruppe richtet sich an Gehörlose in Unterfranken. Vier Gesprächsläden in der Diözese bieten Trauernden an, über das zu reden, was sie quält. Die Würzburger Augustiner helfen mit ihrem Projekt „ZwischenRaum“ bei der Trauerbewältigung.

    Michael Marx hat nicht nur katholische Einrichtungen im Blick, wenn es um die Themen „Sterben“, „Tod“ und „Trauer“ geht.

    Kooperation auch mit weltanschaulich neutralen Hospizvereinen

    Bewusst kooperiert er mit den weltanschaulich neutralen Hospizvereinen. Auch hier haben sich die Angebote in den letzten Jahren stark differenziert. Zum offenen Angebot „Trauern und Trösten“ des Würzburger Hospizvereins gesellte sich zum Beispiel der Kurs „Verwaiste Eltern“ für Familien, die den Verlust eines Kindes durch Krankheit, Unfall oder Suizid betrauern.

    Seit sechs Jahren gibt es außerdem einen eigenen Trauerkreis für junge Erwachsene.

    Auch beim Hospizverein Main-Spessart erhalten Sterbende und Trauernde Unterstützung. Neben Einzelgesprächen und Einzelbegleitung treffen sich Menschen in einer geschlossenen Trauergruppe sowie in zwei Trauercafés.

    Insgesamt sieben Hospizvereine in Unterfranken bieten Sterbebegleitung durch Hospizhelfer an.

    Beratung persönlich, per E-Mail oder am Telefon

    Trotz des breit gefächerten Angebots kann es sein, dass jemand nicht gleich das findet, was ihm in seiner individuellen Situation helfen könnte. Dann berät Michael Marx direkt - per Mail, telefonisch oder in seinem Büro im Würzburger Kilianshaus. Dieses Angebot nahm kürzlich eine 40 Jahre alte Frau wahr, die immens unter dem Tod ihres Vaters litt. „Der hatte sie stark geprägt und deshalb eine große Bedeutung für sie gehabt“, erläutert Marx. Die Frau wusste nicht, wie sie je mit seinem Tod fertig werden sollte. Marx nahm sich viel Zeit, ihr zuzuhören. Auch zeigte er der Trauernden auf, wo es Hilfe gibt.

    Überall in der Diözese bemühen sich Organisationen, Initiativen und Pfarreien darum, das bestehende Angebot weiter auszubauen – denn „Sterben“ und „Trauer“ sind Themen, die sehr viele Menschen berühren. Aktuell wird ein neuer Dienst für Familien mit lebensbedrohlich erkrankten Kindern etabliert. „Malteser Kinderpalliativteam Unterfranken“ nennt sich das Projekt. Die hier tätigen Ärzte und Pflegerinnen gehen seit diesem Frühjahr zu betroffenen Familien nach Hause, um die Kinder palliativmedizinisch zu versorgen.

    Anspruchsvolle Aufgabe

    Michael Marx gehört dem Team ab Sommer als Seelsorger an. Damit übernimmt der Theologe eine anspruchsvolle Aufgabe – gilt es doch als noch viel schlimmer, ein Kind zu verlieren, als Abschied von einem Elternteil nehmen zu müssen. Auf sein neues Engagement bereitete sich Marx an der Christophorus-Akademie in München vor. „Palliative Care für Seelsorgende“ nennt sich der Kurs, den er absolvierte. Hier lernte er zum Beispiel Rituale kennen, die Eltern helfen, Abschied von ihrem Kind zu nehmen.

    Rund 60 Familien werden Schätzungen zufolge jedes Jahr Hilfe vom Kinderpalliativteam benötigen. Marx alleine wird nicht alle Familien begleiten können. „Deshalb suche ich gerade Haupt- und Ehrenamtliche, die sich mit mir engagieren“, sagt er. Die Bereitschaft, Sterbenden und Trauernden beizustehen, sei insgesamt groß: Unterfrankenweit gibt es viele hundert Hospizhelfer und Trauerbegleiter. Dies ist auch wichtig, da Priester, zu deren ureigenen Aufgaben die Seelsorge am Ende des Lebens gehört, in großen Pfarreiengemeinschaften immer mehr zu tun haben. Sie alleine könnten die Nachfrage nicht mehr decken.

    Die Homepage der Hospiz- und Trauerpastoral listet ambulante und stationäre Angebote für Menschen im Sterbe- und Trauerprozess auf: www.hospiz-trauerpastoral.bistum-wuerzburg.de

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