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WÜRZBURG: Millionen-Zuschuss der Stadt für Kickers?

WÜRZBURG

Millionen-Zuschuss der Stadt für Kickers?

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    Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CSU)  empfängt am Freitag (27.05.16) die Kickers im Wenzelssaal des Rathauses in Würzburg. Im Anschluss an die Ansprache Schuchardts tragen sich Trainer und Team ins Goldene Buch der Stadt Würzburg ein.
    Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CSU) empfängt am Freitag (27.05.16) die Kickers im Wenzelssaal des Rathauses in Würzburg. Im Anschluss an die Ansprache Schuchardts tragen sich Trainer und Team ins Goldene Buch der Stadt Würzburg ein. Foto: Daniel Peter

    Für einen Paukenschlag hat Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) am Freitag beim städtischen Empfang der Würzburger Kickers im Rathaus gesorgt: Kurz vor Abfahrt des frisch gebackenen Zweitligisten zum bayerischen Pokalfinale am Samstag in Unterhaching schlug der OB eine Stadiongesellschaft vor, an der sich die Stadt Würzburg mit sieben Millionen Euro beteiligen soll.

    Das Geld für den Stadionbau soll zügig fließen, finanzieren soll die Stadt ihren Beitrag nach Ansicht Schuchardt über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren – somit würde die Kommune den Profi-Fußball rechnerisch mit 350 000 bis 470 000 Euro im Jahr unterstützen. Den zweitligatauglichen Ausbau des Stadions am Dallenberg haben die Kickers-Verantwortlichen zuletzt auf rund 15 Millionen Euro taxiert. Noch gut die Hälfte müsste die Kickers AG also selbst oder über Sponsoren beisteuern. Schuchardt: „Ich verstehe das als 1:1-Finanzierung.“ Der Stadtrat muss dem Vorschlag erst noch zustimmen.  

    Kickers sowie anwesende Stadträte überrascht von Schuchardts Vorstoß

    Der Vorstoß des Oberbürgermeisters im Rahmen des Empfangs kam für alle Beteiligten überraschend, für die Kickers ebenso wie für anwesende Stadträte. Trainer Bernd Hollerbach zeigte sich überaus erfreut und dankbar für die Initiative. Schuchardt ist zuversichtlich, dass sich eine politische Mehrheit für eine solche Investition findet, „das ist eine gemeinsame Aufgabe für die Stadtgesellschaft.“

    Mögliche kommunalrechtliche Hindernisse hält der Oberbürgermeister für überwindbar: „Andere Städte haben das auch hinbekommen.“ Zurückhaltend äußerte sich Würzburgs Sportreferent Muchtar Al Ghusain (SPD): Grundsätzlich sei eine Förderung der Kickers denkbar, aber: „Andere Städte mit eigenen Stadien tun sich da leichter.“ Hinter dem konkreten OB-Vorschlag steht Würzburgs Bürgermeister Adolf Bauer (CSU), er sieht nun den Stadtrat und die freie Wirtschaft gefordert.

    Zuletzt war es zu Verstimmung zwischen Oberbürgermeister und Kickers gekommen, weil Schuchardt in einem Interview mit dieser Zeitung den Profi-Fußball als „Theater des kleinen Mannes“ bezeichnet hatte. Das Zitat hatte bundesweit für Wirbel gesorgt und schlug auch bei den Kickers negativ auf. Beim Empfang der Mannschaft rückte Schuchardt zurecht: Er habe mit dem Sepp-Herberger-Spruch weder Fußballfans noch aktive Spieler diskreditieren, habe niemanden abwerten wollen.

    Im Gegenteil: Es könne nicht sein, dass das Mainfranken Theater für 50 Millionen saniert wird und der Fußball leer ausgeht. Der OB: „Wo jedes Wochenende Tausende Fans hingehen, ist auch die Stadt Würzburg in der Pflicht, etwas zu tun.“

    Schuchardt würdigt Leistung der Würzburger Kickers

    Die Würzburger Kickers hätten gezeigt, dass man mit einer echten Idee, mit Tatkraft und dem Willen, also mit Überzeugung Großes erreichen kann“, würdigte Schuchardt die Leistung der Profimannschaft, die den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga schaffte. Keiner habe zu Beginn der Saison ernsthaft daran geglaubt, dass am Ende der Aufstieg in die Zweite Liga stehen könnte.

    "Sie haben Fußballgeschichte geschrieben“, gratulierte Schuchardt im Beisein von Landtagspräsidentin Barbara Stamm, MdL Oliver Jörg und vielen Vertretern des Würzburger Stadtrates. "Die Kickers haben uns alle überholt mit ihrem Erfolg, mit ihrem Spiel und mit der Entschlossenheit, direkt nach der allerersten Chance zu greifen. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung, das war großartig.“

    Noch bevor sich die Kickers ins Goldene Buch eintrugen, hatten die Mannschaftsmitglieder ein Bild der Fußballstadt Würzburg signiert, das in den kommenden Wochen für einen guten Zweck versteigert werden soll. Im Anschluss an den Empfang im Wenzelsaal fuhr die Mannschaft weiter nach Unterhaching, wo sie morgen im Finale im Toto-Pokal auf die SpVgg Unterhaching trifft.

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