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Mit dem Klub auf Augenhöhe

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Mit dem Klub auf Augenhöhe

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    Die erste Ballberührung der Fußball-Frauen unter den Farben des TSV Frickenhausen. Der neue Trainer Stefan Weber legt seiner Spielführerin Stefanie
Theuerkaufer einen Kopfball vor. Am Montag trafen sich die Spielerinnen nach dem Wechsel vom SC Marktbreit zur ersten leichten Trainingseinheit auf
dem Sportgelände am Geheu in Frickenhausen. Begrüßt wurden sie vom Vorsitzenden Torsten Hofmann und von Abteilungsleiter Peter Bentlage (hinten
von links).
    Die erste Ballberührung der Fußball-Frauen unter den Farben des TSV Frickenhausen. Der neue Trainer Stefan Weber legt seiner Spielführerin Stefanie Theuerkaufer einen Kopfball vor. Am Montag trafen sich die Spielerinnen nach dem Wechsel vom SC Marktbreit zur ersten leichten Trainingseinheit auf dem Sportgelände am Geheu in Frickenhausen. Begrüßt wurden sie vom Vorsitzenden Torsten Hofmann und von Abteilungsleiter Peter Bentlage (hinten von links). Foto: FOTO GERHARD MEISSNER

    Schon eine ganze Weile hatten die Fußball-Frauen in Marktbreit Schwierigkeiten, sich neben den vielen Jugend- und Männer-Mannschaften im Kampf um Trainingszeiten und Anerkennung zu behaupten. "Die Plätze waren einfach zu wenig für alle Mannschaften", stellt Rosi Reisenwedel nüchtern fest.

    Sie ist mit Michael Reisenwedel verheiratet, einem Frickenhäuser, der die Frauen lange Zeit als Trainer unter den Fittichen hatte und nun den nicht gerade erfolgsverwöhnten Männern des TSV auf die Sprünge hilft. Nach dem Wechsel hat sie als Betreuerin und Trainerin der zweiten Mannschaft Verantwortung übernommen.

    In Marktbreit mussten sich manchmal zwei Mannschaften beim Training einen Platz teilen, das Torwart-Training so "nebenbei" durchziehen oder die Termine der Verbandsspiele Wochen vorher anmelden.

    Dabei könnten die Fußball-Damen das Aushängeschild eines jeden Vereines sein. Die erste Mannschaft spielt immerhin in der Landesliga. Dazu kommen noch die "Zweite", die U17-Juniorinnen und die U15-Juniorinnen, die noch auf dem Kleinfeld zu Hause sind.

    Aber die Vergangenheit spielt für Rosi Reisenwedel kein Rolle mehr, auch wenn der Abschied von "ihrem" schwer gefallen ist. Kein Wunder: Schließlich war sie seit 1984 dabei und hat maßgeblich am Aufbau der Frauenfußball-Mannschaften mitgewirkt.

    Wenn heute selbst Männer feststellen, dass die Damen einen kraftvollen und technisch guten Fußball spielen können, dann ist das nicht zuletzt das Verdienst von Rosi Reisenwedel und ihrer langjährigen Trainer-Kollegin Claudia Hammer, die heute für die U17 verantwortlich zeichnet. Die U15 betreut Miriam Schmitt, ebenfalls ein Eigengewächs des Teams. Und als Trainer für die erste Frauen-Mannschaft hat der TSV in dieser Saison Stefan Weber aus Wiesentheid verpflichtet.

    "Wir haben lange nachgedacht, was wäre wenn . . .", erzählt Rosi Reisenwedel über die Zeit vor dem Wechsel. Nach Gesprächen mit dem Marktbreiter Vorstand wurde im Dezember 2004 vor der Jahreshauptversammlung der Antrag gestellt, die komplette Damenabteilung "gehen zu lassen". Nach dem positiven Votum der Mitglieder war der Weg frei für den Wechsel.

    "Wir haben es nicht forciert, aber wir freuen uns natürlich jetzt über diesen Mitgliederzuwachs", bestätigt der Vorsitzende des TSV Frickenhausen, Torsten Hofmann. In seinem Verein war zuvor ausgiebig über die finanziellen Konsequenzen diskutiert worden. Schließlich gilt es in der Landesliga, der vierthöchsten Spielklasse, Anfahrten bis nach Hof, nach Aschaffenburg oder zu Schweinfurt 05 zu organisieren - und natürlich nach Nürnberg, denn auch dem Frauenteam des Club, des 1. FC Nürnberg, tritt der TSV Frickenhausen in der kommenden Saison auf Augenhöhe gegenüber.

    Der Etat ist durchgerechnet, und der Verein kann sich die Frauen leisten. Auf der Gegenseite profitiert er schließlich vom Zuwachs. Etwa 70 neue Mitglieder bringt der Wechsel dem TSV auf Anhieb. Und viele von ihnen haben sich bereit erklärt, sich auch abseits des Spielfelds ins Vereinsleben einbinden zu lassen.

    Dass sich die Fußballerinnen im Verein wohl fühlen ist eine der wichtigsten Aufgaben des neu berufenen Abteilungsleiters Peter Bentlage. "Das wird dem Fußball in Frickenhausen auf jeden Fall einen neuen Impuls geben", ist er sich sicher.

    Pläne für den Bau eines kleinen Vereinsheimes mit Umkleide-Möglichkeiten und Getränkeverkauf neben dem Sportplatz könnten jetzt wieder aktuell werden, spätestens dann, wenn die ersten Gastmannschaften eine Kostprobe ihres Könnens abliefern. Jetzt werden die Sportlerinnen freistehende Räume und die Duschen in der Grundschule nutzen.

    Karl-Heinz Kikiernicki, Vorsitzender des SC Marktbreit, wollte sich übrigens zum Wechsel nicht mehr äußern. Es sei alles gesagt, und im Dezember hätten die anwesenden Mitglieder des Vereines bei der Abstimmung entschieden die Fußballerinnen ziehen zu lassen. Damit sei das Thema für ihn erledigt.

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