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WÜRZBURG: Mit einem Ticket in die Großwabe

WÜRZBURG

Mit einem Ticket in die Großwabe

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    Dennoch ist jetzt ein großer Schritt zu einem großen Verkehrsverbund Mainfranken gelungen. Nachdem vor Jahren Stadt und Landkreis Würzburg vereint werden konnten, ist seit Februar der gesamte Landkreis Kitzingen mit im Boot.   Im Tarifverbund kann man sich nun mit einer einzigen Fahrkarte per Bus und Bahn zu seinem Ziel bewegen. Weil dieser Beitritt Kitzingens viel Erfolg verspricht, gilt nun der gesamte Main-Spessart als eine Möglichkeit der Erweiterung. (Für eine größere Ansicht auf die Grafik klicken.) So große Ziele haben die Geschäftsführer Thomas Schäfer und Alexander Schraml, sowie Dominik Stiller als Prokurist der Nahverkehr Würzburg Mainfranken GmbH (NWM) natürlich schon vor Augen. Mit sinkenden Schülerzahlen brechen Grundstrukturen der Omnibus-Verkehre ein. Andererseits ist der Bedarf für gute regionale Verbindungen gerade in Zukunft sehr wichtig. Für einen großen Verkehrsverbund im mainfränkischen Raum über Schweinfurt hinaus bis in die Rhön und den Main-Spessart-Kreis mit einem Potenzial von rund einer Million Einwohnern und einer Flächenabdeckung von rund 7000 Quadratkilometern gibt es konkrete Vorstellungen. Dies alles auch, um den öffentlichen Personennahverkehr endlich etwas schmackhafter zu machen.

    Die Verantwortlichen wissen aber, was für ein schwieriger und langer Prozess das ist. Ausgangspunkt war schon in den achtziger Jahren die Stadt Würzburg mit ihrer Straßenbahn (WSB) und dem dichtesten Netz an öffentlichem Personen-Nahverkehr. In langwierigen Prozessen wurden WSB und die Nahverkehrsgesellschaft des Landkreises (APG) zu einem Tarifverbund verschmolzen. Schon da war ein Knackpunkt, dass die Stadt mit ihrem Schienen-System zwar das beste Service-Angebot zu bieten, aber auch die höchsten Kosten zu tragen hat.

    Das war nun auch wieder ein schwieriger Verhandlungspunkt für eine Erweiterung des Verbundes um den Landkreis Kitzingen. Wenn es in den Kernbereich Würzburg, die sogenannte Großwabe des Tarifsystems, geht, wird es teuerer. Es wurde auf der Basis von Gutachten hart verhandelt. Damit durch die Öffnung des komfortablen Würzburger ÖPNV-Systems bei der Stadt keine Mindereinnahmen entstehen, hat sich der Landkreis Kitzingen zu Gunsten seiner Bürger zu Ausgleichszahlungen bereit erklärt. Im Moment geht es um 120 000 Umsteiger jährlich aus dem Landkreis Kitzingen in den Würzburger Stadtverkehr.

    Durchbruch zum großen Verbund

    Für Schäfer und Schraml ist die Kitzinger Lösung eine Art Durchbruch zum großen Verkehrsverbund Mainfranken. Das positive Ergebnis mit dem Landkreis Kitzingen scheint nun auch die entscheidende Phase zum Main-Spessart-Kreis zu sein. Mit dem Schema, mit dem auch der Landkreis Kitzingen zufrieden ist, kann man gut auch mit den Vertretern aus dem Landkreis Main-Spessart verhandeln. Größter Knackpunkt ist beim Main-Spessart aber die Bahn, weil...   ...auf der Schiene entlang des Mains die Verkehrsströme aus dem Main-Spessart-Gebiet in Richtung Würzburg zusammenfließen. Ein Gutachten über Ausgleichszahlungen an die Bahn soll bis Juli vorliegen. Wenn das klappt, könnte das Kitzinger Schema funktionieren.

    Natürlich ist der positive Effekt im Moment „nur“ die einheitliche Fahrkarte, mit der die Benutzung unterschiedlicher öffentlicher Verkehrsmittel möglich wird. Damit wird der augenblickliche Linienbestand in einen Verbund übernommen.   Ein dauerhaftes Ziel ist natürlich auch eine bessere übergreifende Linienplanung. Schäfer und Schraml räumen ein, dass sich die jetzige Planung der öffentlichen Nahverkehre weitgehend noch an den kommunalen Grenzen orientiere. Mit dem Tarifverbund habe man dann endlich auch für die Linienführung eine realistische Gesprächsebene. Vorteil eines Tarifverbunds ist natürlich auch, dass einheitliche Fahrkartenautomaten installiert werden und sich die Fahrgäste nicht mit unterschiedlichen Systemen quälen müssen.

    Die Vereinheitlichung des ÖPNV erfolgt nicht ganz zufällig. Es gibt ganz offizielle Planungsregionen. Stadt und Landkreis Würzburg mit Kitzingen und Main-Spessart sind in Unterfranken die Planungsregion 2 .   Dafür wurde auch 2006 ein verbindlicher gemeinsamer Nahverkehrsplan verabschiedet, in dem die großen Probleme des Zusammenwachsens auch erarbeitet sind.

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