Aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums der Würzburger Justizvollzugsanstallt (JVA) haben Regionalbischof Helmut Völkel (Ansbach/Würzburg) und der Generalvikar der Diözese Würzburg, Karl Hillenbrand, am Wochenende einen ökumenischen Gottesdienst in der JVA-Kapelle gefeiert. Dem Gottesdienst voran ging eine Tagung in der katholischen Akademie Domschule zum Thema „Versöhnung leben – Mauern überspringen“.
In seiner Predigt sagte Völkel, mit Gott könne man Hindernisse überwinden, auch innere Mauern wie Egoismus, Bequemlichkeit, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit. Oft genug baue man selbst eine Mauer um sich auf, lasse niemand an sich ran. Zugleich leide man unter dieser Mauer der Isolation.
Solange es Menschen gibt, hätten sie Mauern aufgerichtet, so Völkel. Als Beispiele nannte er die chinesische, die einstige Berliner und die hohe Mauer zwischen Israel und den Palästinensischen Gebieten. „Offenbar geht es nicht ohne Mauer, aber Mauern sind kein Idealzustand“, unterstrich der Regionalbischof. Besser wäre es nach seiner Auffassung, man bräuchte möglichst wenig davon. Und noch schöner wäre es, wenn man daran mitarbeite, mit Gottes Hilfe, Mauern zu überwinden.
Wie Völkel darlegte, gibt es auch Mauern, die nicht aus Stein gebaut seien, aber genau so hart sein könnten: Mauern zwischen den Menschen. Jesus sei in die Welt gekommen, um die Menschen aus diesem „inneren Gefängnis der Angst zu befreien. „Er hat dadurch, dass er sich ganz auf unsere Seite gestellt hat, obwohl wir Sünder sind, die Mauer eingerissen, die sich aus Steinen unserer Angst zusammensetzt“, so Völkel.