Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Mit neuen Instrumenten „um die Ecke operieren“

WÜRZBURG

Mit neuen Instrumenten „um die Ecke operieren“

    • |
    • |
    Teamarbeit in Sachen Gesundheit: Die beiden Orthopäden Prof. Dr. Maximilian Rudert (links) und PD Dr. Ulrich Nöth (rechts) sprachen über die Möglichkeiten, Knie und Hüfte zu erhalten oder durch das Einsetzen künstlicher Gelenke wieder in Ordnung zu bringen. Im Bild die beiden Mediziner mit AOK-Direktor Horst Keller.
    Teamarbeit in Sachen Gesundheit: Die beiden Orthopäden Prof. Dr. Maximilian Rudert (links) und PD Dr. Ulrich Nöth (rechts) sprachen über die Möglichkeiten, Knie und Hüfte zu erhalten oder durch das Einsetzen künstlicher Gelenke wieder in Ordnung zu bringen. Im Bild die beiden Mediziner mit AOK-Direktor Horst Keller. Foto: Foto: THOMAS OBERMEIER

    Immer mehr ältere Menschen, immer mehr Verschleißerscheinungen an den Knochen: Im Foyer der AOK konnten Interessenten einen Blick auf die Modelle von Knie- und Hüftgelenksprothesen werfen, bevor die Fachleute zur Sache gingen. Auf Einladung von AOK – Die Gesundheitskasse und Main-Post hielten die beiden Mediziner Prof. Dr. med. Maximilian Rudert und Privat Dozent Dr. med. Ulrich Nöth, beide Orthopäden im König-Ludwig-Haus (KLH), Vorträge über den Wissensstand bei der Arthrose von Knie und Hüfte.

    Rudert, Direktor der orthopädischen Klinik im KLH, stellte die orthopädischen Bereiche des KLH vor: In der Endoprothetik (es geht um Plantate, die dauerhaft im Körper bleiben) werden hier jährlich rund 1 500 Operationen an Hüfte und Kniegelenk vorgenommen neben 2 500 weiteren OP's im gesamten Bereich der Orthopädie.

    Fachärzte des KLH sind auch in der Tumororthopädie, Kinderorthopädie, Wirbelsäulenchirurgie, Sportorthopädie, Fußchirurgie und weiteren spezifischen orthopädischen Bereichen tätig. Bundesweit werden jährlich rund 400 000 Endoprothesen eingesetzt, so Rudert.

    Ein Drittel der Bevölkerung über 45 Jahre habe Gelenkbeschwerden und von den über 65-Jährigen sei bei einem Drittel eine radiologische (zum Beispiel durch Röntgenstrahlen) Arthrose nachweisbar. Am Knie seien mehr Frauen als Männer erkrankt. Durch Knorpelverlust, so der Facharzt, reibe bald Knochen auf Knochen, was Belastungsschmerz und starke Einschränkung beim Gehen verursache. Solchen Knorpelverlusten vorzubeugen sei durch die Kräftigung der umgebenden Muskulatur möglich, und auch das Gewicht spiele eine immense Rolle. Wer die Gelenke grundsätzlich, oder weil er schon erkrankt ist, schonen möchte, der kann einen Gehstock benutzen, weil dies das Gewicht auf die Gelenke verringere, raten die Ärzte. „Fließende, gleitende Bewegung wie beim Tai Chi“ seien zur Prävention bestens geeignet. Während der Arbeit sollten Belastungspausen eingelegt werden. Tägliche Gymnastik, Schwimmen, Radfahren: Dazu raten die Orthopäden ausdrücklich, auch zu Puffer-Absätzen an den Schuhen. Was die Gelenke stark belaste seien hingegen lange Spaziergänge, lange Einkäufe oder Joggen auf Asphalt.

    Stark verbesserte Techniken

    Medikamente würden die Symptome, aber nicht die Ursache behandeln, so Priv. Dozent Dr. Ulrich Nöth in seinem Vortrag. Gelatine-Präparate, Aminosäurepräparate und homöopathische Mittel würden vielfach gegeben. Keines dieser Mittel heile wissenschaftlich nachgewiesen, doch würde immer wieder von Erfolgen berichtet. Reine Schmerzmittel dagegen könnten Magenprobleme erzeugen.

    Der Orthopäde berichtete über die minimalinvasive Hüftendoprothetik – den künstlichen Ersatz eines erkrankten Hüftgelenkes. Die OP-Techniken hätten sich in den letzten Jahren sehr verbessert, so Nöth. Mit „neuen Instrumenten, mit denen man ,um die Ecke' operieren kann“, werde im KLH bereits seit fünf Jahren erfolgreich operiert. Dem Operateur sei es möglich, eine Muskellücke zu nutzen. Muskeln würden nicht mehr durchtrennt, sondern während der OP zur Seite gehalten. Die Patienten würden wesentlich rascher gesunden als früher und könnten meist nach vier oder fünf Tagen schon wieder relativ gut laufen und auch Treppen steigen. Deshalb wird diese OP-Technik mittlerweile bei allen Patienten angewendet, die im KLH eine Hüftprothese bekommen.

    Keramik-Hüfte oder Metall? Metall, so Nöth, verursache mehr Abrieb, Keramik kann brechen. Als Metall verwenden die Operateure meist Titan, gegen das keine Allergie bekannt ist. 15 bis 20 Jahre halte eine solche Prothese.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden