Wie aus einem Klassentreffen eine Ausstellung im Kulturherbst des Landkreises Würzburg werden kann, können Besucher noch bis zum 25. Oktober im Haus Nr. 3 am Patrizierplatz in Frickenhausen erleben. Mit Angelika Wanninger und Willy Springer stellen dort zwei Künstler aus, die vor 50 Jahren gemeinsam mit Hausherrin Monika Haubner am Gymnasium Marktbreit ihr Abitur gemacht haben.
Willy Springer hatte nach dem Abitur Jura studiert und danach in Berlin die Kunsthochschule besucht. In Berlin hatte er auch die meiste Zeit seines Berufslebens verbracht, gleichermaßen als Rechtsanwalt und freischaffender Künstler. Seine Werke zeugen von der Suche nach immer neuen Ausdrucksmöglichkeiten von der Zeichnung über die abstrakte Malerei bis zur fototechnischen Verfremdung.
„Zarter Raub“ nennt Angelika Wanninger das Thema ihrer Arbeiten. Erst nach dem Berufsleben als Psychologin wandte sie sich der Malerei zu und hat für sich eine ungewöhnliche Technik entwickelt, bei der sie Pflanzenteile verwendet, um Farbe auf die Leinwand aufzutragen.
Bei der Vorbereitung zu einem Klassentreffen anlässlich des 50. Abiturjubiläums war die Idee zu der gemeinsamen Ausstellung entstanden, erzählt Monika Haubner, die dafür die Tenne ihres historischen Patrizierhauses zur Verfügung stellte. Als äußerst gelungen bezeichnete Landtagsabgeordneter Manfred Ländner bei der Ausstellungseröffnung die Kombination von alter, liebevoll restaurierter Bausubstanz und moderner Kunst.