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WÜRZBURG: Mönchberg-Schule veranstaltet Schwimmkurs für Migrantenkinder

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Mönchberg-Schule veranstaltet Schwimmkurs für Migrantenkinder

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    Das aber soll Rolly (15) und Fuat (14) nicht mehr passieren. Die beiden Schüler der Mönchberg-Hauptschule gehörten zu den 20 Migrantenkindern aus Afrika und Osteuropa, die an acht Lehrgangstagen „ins Wasser geworfen“ wurden, damit sie das Schwimmen lernen. Das Ende des Schwimmkurses, den die Ehrenamtlichen der Wasserwacht des Roten Kreuzes zusammen mit der Mönchberg-Hauptschule durchgeführt hatten, wurde für eine große Abschlussfeier genutzt. Dabei überreichte BRK-Kreisvorsitzender Walter Stoy den Kursteilnehmern eine Urkunde. Fuat, Rolly und die anderen Jugendlichen freuten sich riesig darüber und vor allem darüber, dass sie endlich schwimmen können.

    „Ich wollte schon immer schwimmen lernen“, sagte Fuat. Aber nach drei Operationen am Ohr hatte der behandelnde Arzt seinen Eltern geraten, ihn nicht zum Schwimmen zu schicken. Das lange Warten ist nun vorbei.

    „Der Kurs hat uns viel Spaß gemacht“, sagten die beiden Jugendlichen. Tatsächlich stand bei den Kursteilnehmern der Spaßfaktor im Vordergrund, bestätigte der BRK-Koordinator Alexander Kager. Man habe es dadurch einfacher gehabt, sich über manche sprachliche Barrieren hinweg zu verständigen. Zwei von ihnen wollen bei der Wasserwacht weiter machen.

    Immer weniger Kinder in Bayern können schwimmen, sagte er. Kager, der auch ehrenamtlicher Leiter der Jugendarbeit bei der BRK-Wasserwacht ist, beklagte, dass durch den fehlenden schulischen Schwimmunterricht 40 Prozent aller Kinder und Jugendlichen nicht schwimmen können. Dabei nimmt die Gefahr von Badeunfällen bundesweit zu.

    Immer mehr Tote durch Ertrinken

    Die Zahl der Todesfälle durch Ertrinken steigt. Dieses Problem hat auch die Mönchberg-Schule erkannt. Da es in der Schule gar keine Möglichkeit für einen Schwimmunterricht gibt, wandte man sich an die Wasserwacht. Ursprünglich war geplant, den Schwimmkurs im Schönborn-Mozart-Gymnasium zu halten, das ging aus technischen Gründen nicht. Im Nautiland stimmten die Bedingungen nicht ganz, so Kager. Erst im Sandermare habe man optimale Bedingungen vorgefunden.

    Wie Kager weiter berichtete, hat die Wasserwacht eine Umfrage an den Schulen durchgeführt. Dabei sei ein sehr interessanter Aspekt herausgekommen: Die Eltern von Migrantenkindern achten eher darauf, dass ihre Kinder schwimmen können, weil sie das für elementar wichtig halten. Aber warum bringen viele deutsche Eltern ihren Kindern nicht mehr das Schwimmen bei? Kager sieht den gesellschaftlichen Wandel als eine der Ursachen an. Viele setzten auf andere Prioritäten, bei ihnen stünden Handball, Fußball oder Tennis im Vordergrund.

    Die BRK-Wasserwacht ruft die Bevölkerung dazu auf, das Schwimmen stärker für sich und die gesamte Familie wiederzuentdecken. Der familiäre Aspekt des regelmäßigen Kontakts mit dem Element Wasser sei aus gesundheitlicher, sportlicher und sicherheitstechnischer Sicht wichtiger denn je. „Wer sich über Wasser halten kann, der hat auch im Leben eher die Nase vorne“, meinte Kager. Außerdem: „Wir wollen uns Arbeit vermeiden. Denn je mehr Kindern wir das Schwimmen beibringen, desto weniger Arbeit haben wir im Hallenbad oder am Badesee.“

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