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Motiviert aber nicht entwöhnt

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Motiviert aber nicht entwöhnt

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    "Das Seminar hat mich auf jeden Fall bestärkt. Ich möchte es unbedingt schaffen, aufzuhören", sagte Martin Kees kurz nach dem Seminar voller Zuversicht. Am Abend aber griff er schon wieder zur Zigarette. Er hoffte dennoch, am nächsten Wochenende mehr Standhaftigkeit aufzubringen. Die braucht er, denn dann sitzt er oft beim Bier in der Kneipe - und raucht. Das tut er immer noch - mit dem kleinen Unterschied: Jetzt hat er ein schlechtes Gewissen dabei. "Da kommt mir immer der Gedanke: Weg mit dem Zeug", sagt der 42-Jährige. Immerhin: Die Anzahl der gerauchten Zigaretten hat er reduziert. Und er ist weiter überzeugt, dass er das mit dem Aufhören noch schafft.

    "Die Entscheidung muss man selbst treffen"

    Christian Bonfert Ex-Raucher und Fast-Nichtraucher

    Motiviert aus dem Seminar kam auch Alfred Nöth. "Es hat mir einiges an Kraft gegeben, mit dem Rauchen fertig zu werden", sagte der 47-Jährige danach. Gut seien vor allem die Informationen über die Inhaltsstoffe von Zigaretten gewesen. Zehn Zigaretten rauchte Nöth am Tag. Jetzt sind es ein paar weniger.

    Auch Brigitte Kuhn konnte dem Glimmstengel nicht ganz abschwören. Trotzdem hat sie das Gefühl, dass das Seminar sie zum Aufhören motiviert hat. Sie versucht es weiter.

    Mit sich zufrieden ist dagegen Christian Bonfert. Er sei auf dem besten Wege, Nichtraucher zu werden. Als Raucher jedenfalls bezeichnet er sich nicht mehr. Rauchte er noch vor zwei Wochen fast ein Päckchen am Tag, hat er sich den Griff zur Zigarette fast abgewöhnt. "Ich habe mir in den zwei Wochen nur drei Zigaretten gegönnt." Leicht ist ihm das nicht gefallen. "Die ersten Tage waren der Horror." Und seine Familie fand ihn unausstehlich.

    Seine Entscheidung aufzuhören hat Bonfert allerdings nicht erst im Seminar gefällt, sie stand schon vorher fest. "Das Seminar hat mich in meinem eigenen Entschluss nur bekräftigt", sagt der 39-Jährige. Der Seminarleiter sei für ihn vor allen Dingen "ein guter Verkäufer" gewesen, der davon ausging, dass die Anwesenden den Willen mitbrachten aufzuhören. Er hätte ihnen dabei geholfen, sich das bewusster zu machen, die vermittelten Informationen seien aber nicht neu gewesen: "Es gibt niemanden, der einem das Rauchen in fünf Stunden abgewöhnt. Die Entscheidung dafür wird einem nicht abgenommen. Die muss man selbst treffen."

    Damit liegt er gar nicht so verkehrt. Auch Thilo Baum (35), Geschäftsführer des Seminaranbieters Luftfabrik, sagt: "Mit dem Rauchen aufzuhören ist leicht, wenn man eine klare Entscheidung trifft und diese durchzieht. Der Weg dorthin kann allerdings langwierig sein". Das Seminar will den Teilnehmern dabei helfen, indem es alle Informationen vermittelt, die Raucher für ihren Entschluss brauchen, aufzuhören. Und dazu benötigten die Veranstalter fünf Stunden.

    Bei Elfriede Schneider (42) ist das Konzept aufgegangen: "Im Laufe des Seminars war ich überzeugt: Ja, jetzt pack' ich's." Obwohl sie mit Skepsis in die Veranstaltung hinein- und auch hinausging, hat sie seitdem keine Zigarette mehr angerührt. "Ich glaube, dieses Seminar ist nichts für Kettenraucher. Es hilft nur Leuten, die den Willen haben aufzuhören."

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