So viele fröhliche und feiernde Menschen hat die Stadt Ochsenfurt selten innerhalb ihrer Mauern gesehen. Die fünfte Musiknacht war ein Publikumsmagnet, der nach Schätzungen von Polizei und Veranstalter um die 7000 Menschen in die Stadt am Main zog. Dabei spielte das Wetter bei der großen Freiluftveranstaltung natürlich die Hauptrolle.
In der Vergangenheit war es mal zu warm, mal zu nass und einmal auch recht kühl. Heuer hätte sich der Stadtmarketingverein kein besseres Wetter wünschen können. Der hatte diese Musiknacht zum ersten Mal veranstaltet, tatkräftig unterstützt von Kulturreferent Herbert Gransitzki, in Ochsenfurt bekannt als „Happy“.
In den Vorjahren hatte der Verkehrsverein die Veranstaltung ausgerichtet, treibende Kraft war dabei Klaus Börschinger. Dessen bewährtem Grundkonzept ist der neue Stadtmarketingverein treu geblieben. Auf sieben Bühnen und im Postkeller spielten verschiedenste Musikgruppen. Während vor allem Rock, Soul und Oldies zu hören waren, bot das Programm auch Platz für andere Stilrichtungen.
Das Ochsenfurter Saxtett musizierte an wechselnden Plätzen in der Altstadt. Am Casablanca-Kino trug der Frickenhäuser Männergesangsverein fränkisches Liedgut vor, ehe Gitarrist Peter Wendel die Bühne übernahm. Die kleinste Bühne an diesem Abend bot die Altstadtfähre Nixe. Dort unterhielt der Akkordeonspieler Wolfgang Stephan die Passagiere während der Überfahrt.
Aufführungen ganz anderer Art lockerten die Musiknacht auf. In alter Tradition zeigten die Mitglieder des Trachtenvereins ihre Tänze vor der Rathausbühne. Die sechs bis achtjährigen Kinder der KDS Tanzschule tanzten perfekt einstudierten Hip Hop und die Mitglieder der Körperakademie Giebelstadt zeigten, dass auf einem kleinen Trampolin auch große Sprünge möglich sind. Viel Zulauf bekamen die Kampfsportler von Team Nayung. Diese Unterabteilung des Turnvereins baute an verschiedenen Orten immer wieder ihre Matte auf und zeigte Kampfsportvorführungen auf höchstem Niveau.
Schon um 18 Uhr flanierten die ersten Besucher durch die Stadt, darunter viele Familien. Die Kinder hatten gleich zu Anfang riesigen Spaß beim Clown Muck im Postkeller, ehe sie sich mit ihren Eltern ins Getümmel stürzten.
Dem Ansturm gewachsen
Mit reichlich Essens- und Getränkeständen war die Stadt bestens auf den Ansturm vorbereitet. Dazu waren die Geschäfte auch noch bis 22 Uhr geöffnet. So flanierten die Gäste von Bühne zu Bühne, um ihre Lieblingsmusik zu finden und es sich dort gemütlich zu machen. Viele Hilfskräfte sorgten derweil für die Sicherheit auf dem Fest. An den Eingängen zur Stadt wachte die Feuerwehr, Polizeibeamte und die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes zeigten Präsenz.
Oberhalb der Furt hatten die Helfer des BRK ihre beiden Rettungswagen geparkt. Aber auch für sie gab es wenig zu tun in dieser lauten, aber friedlichen Nacht. Als die meisten Bands schon ihre Instrumente verstauten, ging es vor dem Rathaus noch einmal hoch her. Hier hatte schon den ganzen Abend die „Soul Alliance“ den Besuchern eingeheizt und sie zum Swingen und Tanzen gebracht.
Nach einer spektakulären Feuershow vom Team Nayung begann die „Soul Alliance“ mit den Zugaben. Allerdings mit dem Hinweis, dass es schon Beschwerden von Anwohnern gegeben hat, und die Polizei sie gebeten habe, bald Schluss zu machen. Das geschah dann auch kurz nach Mitternacht. Das letzte Wort hatte die Leadsängerin der „Soul Alliance“, Natascha Wallace. „Ihr habt uns einen unvergesslichen Abend beschert, ich hoffe wir euch auch“, meinte sie zum Abschied.