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Mutter Lurz im Olympia-Fieber

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Mutter Lurz im Olympia-Fieber

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    Würzburg - Heute bleibt der Laden zu: Wenn Schwimmer Thomas Lurz an diesem Freitag bei den Olympischen Spielen im Vorlauf über 1500 Meter Freistil ins Becken springt, sitzt auch seine Mutter Renate in Athen am Beckenrand und fiebert mit.  

    "Olympia ist schon etwas ganz Besonderes. Das hätten wir uns vor ein paar Jahren nicht träumen lassen", erzählt die stolze Mutter Renate Lurz. Die Teilnahme an den Spielen in Athen ist ein weiterer Höhepunkt in der Karriere ihres 24-jährigen Sohnes, der so viele Erfolge vorweisen kann wie kaum ein anderer bayerischer Schwimmer: Über hundert bayerische Meistertitel in verschiedenen Altersklassen, sieben deutsche Meisterschaften, Vize-Europameister über fünf Kilometer im Freiwasser und der vierte Platz über zehn Kilometer bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Ägypten im vergangenen Jahr. Trotzdem ist die Teilnahme bei den Olympischen Spielen "noch mal etwas ganz anderes. Dort ist man mit allen Stars zusammen", sagt Renate Lurz.

    "Mädchen für alles"

    Wer sich mit der 57-Jährigen unterhalten will, der geht am besten ins Wolfgang-Adami-Bad des SV 05 Würzburg. Dort ist Ehemann Peter Lurz der Präsident, dort hat Sohn Thomas mit unendlich vielen Trainingskilometern die Grundlage für seine Erfolge gelegt und dort betreibt sie ein kleines Geschäft, in dem man nicht nur Bikinis und Badeanzüge, sondern einfach "alles für den Schwimmsport" kaufen kann. "Reich werde ich nicht damit, aber ich bin zufrieden", meint Renate Lurz. Montag bis Freitag, von halb vier bis um halb sieben, ist sie in ihrem Laden anzutreffen.

    Das ist aber noch lange nicht alles: Außerdem kümmert sich die sympathische 57-Jährige als "Mädchen für alles" um die Sportlerinnen und Sportler der SV-05-Schwimmabteilung. Fahrten zu Wettkämpfen organisieren, Hotels buchen oder auch mal die Wohnungen der Schwimmer in Ordnung bringen, das alles macht Renate Lurz: "Wenn jemand etwas will, dann kommt er zu mir." Das gilt auch für Sohn Thomas, der als Student für "Soziale Arbeit" an der Fachhochschule noch zu Hause wohnt und sich gerne von der Mutter bekochen lässt.

    Einen kurzen Blick auf ihren Sohn in Athen konnte Renate Lurz schon am Freitag im Fernsehen erhaschen: Beim Einlauf der deutschen Mannschaft bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele war der Langstreckenspezialist für ein paar Sekunden im Bild. Wenn der 24-Jährige am Freitagvormittag um 1127 Uhr bei seinem Vorlauf über 1500 Meter Freistil ins Wasser springt, dann werden die stolzen Eltern aber nicht vor dem Fernseher mitfiebern, sondern im Schwimmstadion live dabei sein. Wenn der Sohn an den Start geht, "dann bin ich immer kurz vor dem Herzinfarkt", erzählt Renate Lurz.

    Fünfzehn Minuten Daumen drücken, dann sollen Thomas und natürlich auch sein Würzburger Vereinskamerad Christian Hein das große Ziel erreicht haben: die Teilnahme am olympischen Endlauf am Samstag. "Wenn Thomas das schaffen will, dann muss er im Vorlauf an seine Bestzeit rankommen", weiß Renate Lurz.

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