Es herrschen dunkle Zeiten in Myanmar. Gerade erst begannen die Erinnerungen an mehr als 50 Jahre Militärdiktatur zu verblassen, gibt es nun ein Déjà-vu. Das südostasiatische Land hatte seit 1962 unter einer Militärherrschaft gestanden - seit zehn Jahren mit demokratischen Elemente und einem zivilen Präsidenten als Staatsoberhaupt. In einem Putsch am 1. Februar hat das Militär die gesamte Staatsgewalt wieder an sich gerissen, demokratisch gewählte Volksvertreter festgenommen und den Notstand verhängt. Die Menschen in ihrem Heimatland stünden unter Schock, berichtet Nyein Chan May. Die 25-jährige Burmesin studiert an der Universität Würzburg Politikwissenschaft und Soziologie. In Myanmar gründete sie an ihrer Hochschule die erste Studentenunion mit und sie setzt sich für politische Bildung und bessere Bildungsgesetze in ihrem Heimatland ein. An diesem Freitag berichtete sie im Gespräch, was sie von ihrer Familie und Freunden in Myanmar hört und wie sich der Putsch auf den Alltag dort auswirkt.
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