Die kirchliche Immobiliengesellschaft SBW in Würzburg bekommt einen neuen Geschäftsführer: Chef wird der 31-jährige Alexander Krebs, bisher kommissarischer Abteilungsleiter der Liegenschaftsabteilung des Bischöflichen Ordinariats Würzburg. Das hat der Pressedienst des Bischöflichen Ordinariats Würzburg mitgeteilt. Krebs, der seine Ausbildung zum Bürokaufmann im Bischöflichen Ordinariat absolvierte und bisher ausschließlich in verschiedenen Funktionen für die Diözese Würzburg tätig war, übernimmt am 1. Juli die Geschäftsführung. Er löst Interimsmanager Werner Philipp ab, der eingesprungen war, nachdem sich die Diözese im Juni 2018 überraschend von Otmar F. getrennt hatte.

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Die SBW ist eine Tochtergesellschaft des Bischöflichen Stuhls Würzburg und Schwesterfirma des zur Diözese gehörenden St. Bruno-Werks. Sie beschäftigt sich mit Werteermittlungen für Immobilien sowie Architektur- und Immobiliendienstleistungen für kirchliche Einrichtungen. Nach Angaben des Pressedienstes der Diözese erzielte die SBW allein im Jahr 2018 Umsatzerlöse von rund 2,5 Millionen Euro.
Die SBW machte im vergangenen Jahr Schlagzeilen, als Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Würzburg gegen den damaligen Geschäftsführer wegen Verdachts auf Untreue bekannt wurden. Zugleich löste die Diözese den SBW-Aufsichtsrat auf, dem unter anderem der langjährige bischöfliche Finanzdirektor Albrecht Siedler, der ehemalige Kunstreferent der Diözese Würzburg Jürgen Lenssen sowie der Bürgermeister von Würzburg, Adolf Bauer, angehört hatten.
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Dass die Polizei die Anwesen dieser und weiterer Aufsichtsratsmitglieder der SBW durchsuchte und dabei Unterlagen und Datenträger sicherstellte, war im August 2018 Anlass einer bayernweiten Berichterstattung.
Nach wie vor ermittelt die Würzburger Staatsanwaltschaft gegen den früheren Geschäftsführer der SBW. Im April sagte Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen dieser Redaktion, dass die Ermittlungen noch einige Zeit andauern würden, da die polizeilichen Kräfte in der extrem ermittlungsaufwändigen Sonderkommission im aktuellenKinderpornographie-Fall zusammengezogen seien. Am Mittwoch teilte Raufeisen mit, dass derzeit die SBW-Ermittlungsergebnisse ausgewertet würden. Gegen Mitglieder des früheren Aufsichtsrats der SBW werde nicht ermittelt.