Die Errichtung des Bürgerparks in Estenfeld ist einen weiteren Schritt vorangekommen. In einer Sondersitzung am Dienstagabend fiel einstimmig der Beschluss, der Ausführungsplanung von Ralf Warm vom Büro arc.grün (Kitzingen) zuzustimmen. Läuft alles nach Plan, könnte schon im Februar nächsten Jahres mit dem Bau des ersten Abschnitts begonnen werden.
Der Bürgerpark wird hinter der Kartause beginnen und sich am Sängerheim vorbei bis zur Weißen Mühle erstrecken. Angedacht ist neben dem Parkgelände (Bauabschnitt 1), das mit 1,3 Millionen Euro veranschlagt ist, auch ein Abenteuerspielplatz (Bauabschnitt 2), der Verbindungsweg zwischen beiden Abschnitten gehört planerisch zum Bauabschnitt 1. Und den stellte Ralf Warm, der auch der Bauleiter sein wird, in der Sitzung in seiner endgültigen Fassung vor. Und weil der Bürgerpark schon mehrmals Thema im Gemeinderat war, ging es am Dienstagabend „nur“ noch um den Beschluss, aus der Entwurfs- eine Ausführungsplanung zu machen.
Im Bereich der Kartause entstehen zwei Pergolen, die jeweils mit zwei Sitzbänken zum Verweilen einladen. Als rankende Pflanzen plant Warm japanischen Blauregen, was zu Einwänden von Benedikt Koch (EinS) und Andreas Förster (CSU) führte. Beide zeigten sich sehr skeptisch, denn Blauregen sei eine giftige Pflanze. Warm wiegelte ab: Beim Bürgerpark handle es sich um keine reine Kindereinrichtung, die Eltern wären bei den Parkbesuchen mit dabei und würden die Kinder davon abhalten, die Pflanzen zu berühren oder gar zu essen. Vom Vorschlag Försters, den Blauregen durch echte Weinreben zu ersetzen, hielt Warm wenig. Wein sei zu pflegeintensiv.
Weiter werden Staudenbeete angelegt mit der trockenresistenten Staudenmischung „Veitshöchheimer Farbenspiel“. Wie es überhaupt bunt im Park wird, denn entlang des Ufersaums der Kürnach sollen ebenfalls Pflanzenbeete angesät werden.
Kürnach stellenweise renaturieren
Eine weitere Änderung betrifft die Sitzgelegenheiten entlang der Kürnach. Dort hatte Warm Elemente aus Beton geplant, die jetzt durch Muschelkalkbruch ersetzt werden. Die werden anders als der Beton in Anthrazit nicht gesägt, sondern als Bruchsteine in ihrer Form erhalten. Die Kürnach selbst soll punktuell renaturiert und an einigen Stellen leicht verbreitert werden, unter anderem durch Abflachen der Böschung. Die Entwässerung bei Hochwasser geschieht durch seitlich angelegte Sickermulden.
Die Brücke wird ein Stahlbauwerk mit einem Holzbelag. Zwei weitere Zuwege zum Bürgerpark, vom Westen und vom Osten, werden für 15 000 und 29 000 Euro neu angelegt. „Das ist außerhalb des Planungsgebietes und wird von der Städtebauförderung nicht gefördert“, so Warm.
Der WC-Container am Sängerheim erhält eine Verblendung aus Holz, Kanal und Wasser sind durch die Nähe zum Sängerheim schon vorhanden. Ursprünglich waren auch 20 Sitzbänke eingeplant, jetzt sind es neun, „die ausreichend sein dürften“. Die fünf Liegen werden mit abgerundeten Kanten geliefert, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Letztlich werden 34 neue Bäume (Grauerle, Blumenesche, Zitterpappel, Säulen-Zitterpappel, Salweide und Winterlinde) gepflanzt, plus drei Obstbäume mit alten Obstsorten. Die Gartenbaufirma wird auf Beschluss des Rates nicht nur ein Jahr, sondern für zwei Jahre die Pflege der Grünanlage übernehmen, danach übernimmt das der Bauhof. „Dessen Chef Jürgen Fottner ist gelernter Garten- und Landschaftsarchitekt, der kennt sich dort mit Sicherheit gut aus“, so Bürgermeisterin Rosi Schraud.