Nach der Generalsanierung des Gasthauses und dem Ausbau des Hotelbetriebs verhandelt die Gemeinde mit dem Pächter einen Erweiterungsvertrag. Daneben wurden Gerüchte laut, Bürgermeister Nagelstutz wolle einen anderen Betreiber für die „Rose“ finden, der den Gasthof zum gehobenen Sterne-Restaurant macht. Sogar der Bruder des Bürgermeisters, Kurt Nagelstutz, Apotheker und Gastronom aus Mengkofen (zwischen Straubing und Landshut), war als Nachfolger für Reitmeier im Gerüchte-Gespräch.
„Alles Quatsch!“, dementiert Franz Nagelstutz die Mutmaßungen. Die Verhandlungen um den Pachtvertrag laufen „ganz normal“ ab, die Anwälte beider Parteien tüfteln noch an den Details, aber am Pächterehepaar Reitmeier will – und muss - die Gemeinde festhalten. „Schließlich gibt es einen gültigen Vertrag“, so Nagelstutz. „Unser Vertrag läuft insgesamt über zwanzig Jahre, und die wollen wir erfüllen“, kommentiert Bernhard Reitmeier. An dem bisherigen, 2004 geschlossenen Vertrag ändert sich auch nichts. Es geht jetzt um die Erweiterung des Hotelbetriebs von fünf auf zehn Zimmer plus Ferienwohnung sowie um die Verpachtung des Saals an Reitmeier zu einer monatlichen Pauschale. Außerdem müssen Details wie die Reinigung des Treppenhauses und der Toiletten geklärt werden, wenn etwa der Gewölbekeller von privat oder für Veranstaltungen angemietet wird und die Gäste die Infrastruktur des Gasthauses nutzen.
Der Gemeinderat hat in der Sitzung vom 22. Mai den Vertragsentwurf wohlwollend zur Kenntnis genommen. Nun feilen die Anwälte an den vertraglichen Vereinbarungen, dann müssen Gemeinde und Pächter durch ihre Unterschriften die weitere gemeinsame Zukunft in der Rose besiegeln.
„Durch die Sanierung wurde der Standard in der Rose erhöht, und wir als Eigentümer sind natürlich daran interessiert, das Niveau nun auch zu halten“, betont Nagelstutz. Das müsse auch der Pächter gewährleisten. Die neuen Hotelzimmer und die Ferienwohnung wurden nach einem Farbkonzept des Innenarchitekten gestaltet, auch ein besonders attraktives Hochzeitszimmer mit Barockstuckdecke steht nun bereit. Von der Wandfarbe bis zur Bettwäsche passt alles zusammen. Ein DesignManual hält die Farbnuancen fest und das Design steht unter dem Copyright des Architekten. „Die Ausstattung entspricht unserer Meinung nach einem 3-Sterne-Hotel“, meint Nagelstutz.
Den Vorwurf, dass Nagelstutz den Wirt boykottiert, entkräftet er mit dem Hinweis: „Ich bin doch bald öfter in der Rose als zu Hause.“ Regelmäßig sei er mit Arbeitskreisen, mit dem CSU-Ortsverband, erst jetzt wieder mit dem Partnerschaftskomitee und den Gästen aus Dozulé zu Gast in der Rose. „Ich bin Stammgast und ohne mich gäbe es weder die Rose noch einen Pächter dort. Außerdem ist die Gemeinde am Umsatz der Rose beteiligt. Warum soll ich also dem Wirt was Böses wollen?“, fragt Nagelstutz.
Warum der Biergarten der Rose, der seit einigen Wochen „bezugsfertig“ ist, noch nicht vom Wirt eröffnet wurde? „Ich will, dass erst alle Details vertraglich festgezurrt sind, bevor ich neue Möbel anschaffe und wieder investiere“, meint Reitmeier. Jetzt ist das Restaurant erst mal geschlossen, vom 11. bis 25. Juni. Der Hotelbetrieb geht weiter. Ob man im Juli unter der großen Linde den Kies knirschen hören kann im Biergarten mit Blick auf den Main? Es bleibt spannend.