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Nahrungsmittel als Heilmittel

Ochsenfurt

Nahrungsmittel als Heilmittel

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    OCHSENFURT (TÜ) "Immer mehr alt bekannte Lebensmittel schmücken sich in jüngster Zeit mit "light", "leicht" oder "limit", sagte Inge Dünniger, Referentin beim Informationsdienst des Sparkassen- und Giroverbandes aus Würzburg in einem Vortrag bei den Senioren von St. Andreas.

    Das Wort "light" (leicht) kann - so die Fachfrau - je nach Lebensmittel bedeuten: leicht bekömmlich, leicht verdaulich, locker und luftig, kalorienarm oder kalorienreduziert, fettarm oder fettreduziert, alkoholarm oder alkoholfrei, koffeinarm oder entkoffeiniert, nikotinarm oder ein andermal mit weniger Kohlensäure.

    Durch solche Bezeichnungen soll dem Käufer gesagt werden, dass er etwas Gesundes kauft; dies trifft auch bei diabetischen Lebensmitteln zu, stimmt aber bei anderen nicht unbedingt, da diese mit Süßstoff versetzt oder mit Luft oder ähnlichen Stoffen aufgeschäumt sind.

    Auch einige andere Begriffe, die den Senioren nicht geläufig sind, erklärte Inge Dünninger.

    · "Functional food" sind Lebensmittel, die zusätzlich zu ihrem Ernährungswert einen günstigen Einfluss auf die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit oder das Wohlbefinden haben.

    ·"Nutraceuticals" sind Nahrungsmittelinhaltsstoffe, die Krankheiten lindern, ihnen vorbeugen oder sie sogar heilen können: Zum Beispiel Ballaststoffe, bestimmte Fettsäuren, Vitamine, Minaralien oder sekundäre Pflanzenstoffe.

    ·"Probiotika" sind Zubereitungen mit lebenden Mikroorganismen, die die Darmflora so beeinflussen, dass sich positive Wirkungen auf den Organismus ergeben. Vor allem Joghurts sind mit solchen Mikroorganismen angereichert.

    ·"Prebiotika" sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die den erwünschten Darmbakterien (Bifidobakterien) als Nährstoffquelle dienen, zum Beispiel Oligofructose oder Inulin. Prebiotika sollen Probiotika in ihrer Wirkung unterstützen.

    Bei all diesen mehr oder weniger veränderten Nahrungsmitteln sollte man nicht nur der Reklame vertrauen, sagte die Referentin. Unter Umständen kann es notwendig sein, den Hausarzt zu fragen, ob diese günstig sind oder welche für einen persönlich gut sind.

    Folgende Regeln sollen bei den Überlegungen bedacht werden: Die normalen Produkte dünner streichen (beispielsweise Butter, Margarine oder Marmelade). Als Ballaststoffe sind Gemüse und Obst gesünder. Das essen, was in der Umgebung wächst und was die Jahreszeit bietet.

    Obst und Gemüse soll man wegen der Pestizide und Schwermetalle gründlich unter lauwarmem Wasser abwaschen und - soweit möglich - abtrocknen, beim Salat die äußeren Blätter und Rippen entfernen. Schwarze, verbrannte Stellen an Fleisch und Backwaren müssen großzügig weggeschnitten werden, da sie krebserzeugende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten.

    Bei zu starker Erhitzung kann in Chips, Pommes frites und Knäckebrot aus Kohlehydraten das nicht sichtbare und nicht schmeckbare Acrylamid entstehen. Durch kühles Lagern kann man verhindern oder zumindest vermindern, dass sich aus Nitrat, einem natürlichen Pflanzenstoff und Düngemittel, Nitrit bildet, das sich zu Krebs erregendem Nitrosamin umwandeln kann. An den grünen und keimenden Stellen der Kartoffeln oder am Stielansatz der Tomaten sammeln sich natürliche Gifte; diese soll man großzügig ausschneiden.

    Ein Merkblatt, das alle Besucher des Seniorennachmittags erhielten, nennt ausführlich noch viele Einzelheiten, die beim Einkauf oder der Zubereitung der Nahrung wichtig sind. Inge Dünninger schloss mit dem Wort des griechischen Arztes Hippokrates, der vor beinahe 2500 Jahren gelebt hat: "Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein".

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