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WÜRZBURG: Nautiland ist in der ganzen Region beliebt

WÜRZBURG

Nautiland ist in der ganzen Region beliebt

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    Vor der Entscheidung über die Finanzierung und die Vergabe der Planung sind die Bürger dran: Bei einer ersten „Bürgerplanwerkstatt“ wurden Ideen, Empfehlungen und Bedenken gesammelt.

    Auf den ersten Blick waren es nur etwa 40 Bürger, die sich an der Veranstaltung in der Franz-Oberthür-Schule beteiligten. Doch der Eindruck täuscht: Das Aktionsbündnis für den Erhalt von Nautiland und Eisbahn besteht aus Vertretern zahlreicher Vereine, Organisationen und Parteien, die Anwesenden dürfen daher getrost als Multiplikatoren gelten. Dass sie sich bereits intensiv mit der Zukunft des Bades beschäftigt haben, wurde gleich zu Beginn deutlich. Schon in den ersten Minuten wurden alle kritischen Fragen wie die Finanzierung des Ausbaus, die unbefriedigende Parkplatz-Situation oder die Ausweitung des Angebots samt Marketing-Konzept angesprochen.

    Gedanken schweifen lassen

    Muchtar Al Ghusain gingen die Forderungen der Vereinsvertreter teilweise zu sehr ins Detail: „Heute sollten wir erst einmal die Gedanken schweifen lassen und Ideen entwickeln“, mahnte der Sportreferent. Veranstaltet wurde die Bürgerplanwerkstatt vom Würzburger Ableger des internationalen Planungsbüros WSP/CBP. Architekt Heiner Schubert und sein Kollege Simon Wenger beraten bundesweit Kommunen in Sachen Schwimmbad-Bau. Über den aktuellen Zustand des Nautiland hatte Schubert in punkto Technik („Im Keller tickt eine Zeitbombe“) und Ambiente („Da lässt sich mit wenig Aufwand viel erreichen“) wenig Gutes zu berichten.

    Aber es gab auch überraschend positive Aussagen zu hören. So ist das Nautiland alles andere als nur ein Stadtteilbad für die Zellerau. 40 Prozent der Besucher kommen aus dem Landkreis, zwölf Prozent aus der Zellerau, 48 Prozent aus dem Rest der Stadt. Und: „300 000 Besucher pro Jahr sind eine stolze Zahl.   Damit setzt sich das Nautiland gegen die Konkurrenz in der Region recht wacker durch“, betonte Schubert. Die Bäderlandschaft um Würzburg herum sei unter anderem mit Kissalis-Therme (Bad Kissingen), Aquasole (Kitzingen), Silvana (Schweinfurt), Geomaris (Gerolzhofen) und verschiedenen Saunagärten im Landkreis „sehr attraktiv“. Trotzdem sind die gemeinsamen Besucherzahlen von Sandermare und Nautiland seit über einem Jahrzehnt mit rund 450 000 pro Jahr stabil. Sie haben sich seit der Sanierung aber zu Gunsten des Sandermare verschoben.

    Kosten: Zehn Millionen Euro

    Ziel der Nautiland-Sanierung müsse es sein, zusätzliche Besuchergruppen zu erreichen. Um das 37 Jahre alte Bad wieder in ein attraktives Familienfreizeitbad zu verwandeln, rechnen die Experten mit Investitionen von deutlich über zehn Millionen Euro. Wichtigste Ergänzung, um neue Besucher anzuziehen, ist eine attraktive Saunalandschaft: „Da hinkt Würzburg noch hinterher“, so Schubert. Die Einnahmen durch die Sauna-Freunde ermöglichen dann per Querfinanzierung die Schwimm- und Trainingskapazitäten für Schulen und Vereine: „Diese Grundkomponenten sind defizitär und damit der eigentliche Luxus“, sagte Schubert. Durch eine Verbesserung der Energie-Effizienz ließen sich außerdem die Betriebskosten erheblich senken.

    Die wichtigsten Empfehlungen der Bürger: Den Bedarf genau analysieren und Doppelangebote in der Stadt vermeiden, das Freibad erhalten, Eintrittspreise von Schwimmbad und Sauna trennen, alle sozialen Schichten berücksichtigen, Schwimmwettkämpfe ermöglichen, kostenloses Parken. Laut Schubert muss das Bad für eine gut 18-monatige Sanierungs- und Umbauphase komplett geschlossen werden: „Sonst wird die Sanierung erheblich teurer.“

    Nautiland

    Das Nautiland ist der Nachfolger des Zellerauer Freibads, die Technik der Außenbecken ist 37 Jahre alt. Auch die Ausstattung des Hallenbereichs aus dem Jahr 1990 steht kurz vor dem Ende. Die Besucherzahlen haben sich von früher über 400 000 auf rund 300 000 pro Jahr eingependelt. Wegen des ständig steigenden Zuschussbedarfs und drohender millionenschwerer Sanierungen stand das Bad am Nigglweg 2002 und 2006 vor der Schließung. Auch ein Neubau auf dem Gelände des Dallenberg-Bades stand zur Diskussion. 2009 hat der Stadtrat beschlossen, das Nautiland am Standort zu erhalten.

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