Das Staatsarchiv Würzburg verwahrt in seinen Beständen ein kleines Papierheft unter der Signatur „Adel 876“, das einen spannenden Einblick in die Lebensumstände eines hohen bischöflichen Würzburger Amtsträgers und seiner Familie in der Mitte des 16. Jahrhunderts gibt. Zudem werden familien- und erbrechtliche Vorstellungen dieser Zeit beschrieben.
Nach dem Tod des bischöflichen Kanzlers Doktor Johann Brief 1551 wurde zur Klärung des Erbes ein Verzeichnis seines Nachlasses angefertigt. Die Fülle der verschiedenen Posten im Verzeichnis gibt ein lebendigeres Bild über die Lebensumstände eines großbürgerlichen Würzburger Haushalts aus dem 16. Jahrhundert, als es der reine Geldwert bietet.
Der frühere Leiter des Jüdischen Dokumentationszentrums Hans-Peter Baum erarbeitete die bebilderte Broschüre: „Das Nachlassverzeichnis des würzburgischen Kanzlers Dr. Johann Brief aus dem Jahr 1553.“ Diese ist in der kleinen Reihe des Würzburger Stadtarchivs als Nr. 34 erschienen und kann für fünf Euro im Stadtarchiv erworben werden.