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Estenfeld: Neue Fahrzeuge für die Feuerwehren und ein "Totalausfall"

Estenfeld

Neue Fahrzeuge für die Feuerwehren und ein "Totalausfall"

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    Der Schuldenberg der Gemeinde Estenfeld wird in den kommenden Jahren noch ein wenig höher werden. Allein die Investitionen in den Neubau der Grundschule und den Kindergarten mit Krippe und Hort verschlingt einen achtstelligen Eurobetrag. Jetzt stehen weitere Investitionen an: eine Ersatzbeschaffung für das 27 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug LF16 (gut 600.000 Euro) sowie eine neue Schlauchreinigungsanlage (gut 45.000 Euro) für Estenfeld und einen Ersatz für das Logistik- und Versorgungsfahrzeug GW-Log-1 (70.000 Euro gebraucht, 300.000 Euro neu) für den Ortsteil Mühlhausen. Den Antrag auf eine Erhöhung des Budgets für "die Aufrechterhaltung des abwehrenden Brand- und Bevölkerungsschutzes" in Höhe von 57.000 Euro zog die Feuerwehr in Person des Kommandanten Konrad Hasch zurück.

    In seiner Doppelfunktion als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Estenfeld und als Mitglied des Gemeinderates nahm Hasch ausführlich Stellung. Das LF-16 für Estenfeld müsse nicht morgen gekauft werden, betonte er mehrmals. Vielmehr seien an die vier Jahre Vorlaufzeit nötig für die Planung, die Ausschreibung, den Bau und die Auslieferung. "Wir sollten jetzt Ja sagen, damit wir das Geld auch dann, wenn es gebraucht wird, in den Haushalt einstellen können", so Hasch mit Hinweis auf die Finanzplanung der kommenden Jahre. Als neuer Fahrzeugtyp komme laut Hasch ein Hilfeleitungs-/Löschgruppenfahrzeug oder ein Tanklöschfahrzeug in Frage.

    "Elementare Komponente"

    Das Logistikfahrzeug im Ortsteil Mühlhausen, eine Übernahme der Kameraden im Jahr 2013 aus Estenfeld, ist seinerzeit vom Feuerwehrverein angeschafft worden, der Gemeinderat hatte die Übernahme des Unterhalts und der Versicherung übernommen. Ersatzteile für das Fahrzeug gibt es nicht mehr, und der Verein hat nicht das Geld für ein gebrauchtes oder neues. Mit diesem Fahrzeug, das wie weitere Fahrzeuge aus Estenfeld gern von anderen Feuerwehren des Landkreises angefordert wird, werden einsatzrelevante Materialien und Ausrüstungen zur Einsatzstelle transportiert, "es ist eine elementare Komponente bei der Sicherstellung unserer Pflichtaufgaben", erklärte Hasch. Bei einer Neuanschaffung würde sich der Landkreis finanziell beteiligen, eine Förderung seitens der Regierung von Unterfranken wäre mit der Behörde abzustimmen.

    Bei beiden Fahrzeugen müsse, so Hasch, noch ein Bedarfsplan aufgestellt werden. Er wies darauf hin, dass allein durch die Nähe zur A7 der Estenfelder Feuerwehr eine wichtige Rolle im Alarmierungsplan des Landkreises zukomme. Nach einiger Debatte einigte sich der Rat darauf, erst diesen Bedarfsplan abzuwarten. Gleichwohl stimmte das Gremium zu, das 600.000 Euro teure neue Fahrzeug für Estenfeld in die Finanzplanung und damit auch den Haushalt für 2026 bis 2028 aufzunehmen und das Logistikfahrzeug mit 80 Prozent von 70.000 Euro zu bezuschussen.

    Schlauchreinigungsanlage ein "Totalausfall"

    Die Schlauchreinigungsanlage in Estenfeld darf nach der Schilderung von Hasch als "Totalausfall" bezeichnet werden. Mehrmals musste sie schon repariert werden, und die Herstellerfirma ist insolvent. Einer der damaligen Mitarbeiter hatte sich selbständig gemacht und bot eine generalüberholte Anlage aus Rückläufern an. Das stieß weder bei der Feuerwehr noch beim Gemeinderat auf Zustimmung. Eine Reparatur würde fast 85.000 Euro kosten, ungefähr so viel wie eine Neuanschaffung, von der ein Angebot über "um die 90.000 Euro" vorlag. Ein Angebot, das erst am Tag vor der Ratssitzung kann. Mit Blick auf die Kassenlage beschloss der Rat, für knapp 45.000 Euro eine gebrauchte Anlage zu kaufen. Der Nachteil: weil das Gerätehaus neu gebaut worden war, muss der von der Regierung gezahlte Zuschuss anteilig zurückgezahlt werden.

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