Mit drei Anträgen hat die UWG Theilheim bei der vermutlich letzten Gemeinderatssitzung der Wahlperiode noch einmal bedeutende Vorgaben gemacht und unter anderem das Thema "neues Dorfzentrum" neu in Auftrag gegeben.
Im Anwesen Hauptstraße 25 soll in Zusammenarbeit mit einem Bauträger ein neues Dorfzentrum entstehen, inklusive eines barrierefreien Rathauses. Dazu sollen in den Haushalt der Gemeinde eine halbe Million Euro eingestellt werden, lautet der zum Beschluss gewordene Antrag. Neu ist das Thema nicht. Im Januar 2016 hatte die UWG-Fraktion bereits Ähnliches beantragt. Das Projekt war letztlich an einem Bürgerentscheid gegen den Umzug des Rathauses gescheitert. Aus Sicht der UWG, "da von den Initiatoren des Bürgerentscheides ein Umbau des bestehenden Rathauses als wesentlich günstiger dargestellt wurde". Tatsächlich stünde der Umbau mit vorsichtig geschätzt 600 000 bis 800 000 Euro allerdings in keiner Relation zum Nutzen, wie der Architekt festgestellt habe. Er hatte "deshalb keine Empfehlung für den Umbau des bestehenden Rathauses" ausgesprochen.
Raumsituation nach Umbau unverändert schlecht
Die Empfehlung sei klar ein Neubau an anderer Stelle gewesen, zumal die Raumsituation des Altbestands nach dem Umbau unverändert schlecht wäre. Auch weitere Gutachten würden hier keine neuen Ergebnisse bringen. Da es für den Neubau von Rathäusern keine Fördermöglichkeiten gibt, sollte im Sinne eines Dorfzentrums geplant werden, begründet Unterzeichner Christian Deppisch den neuen Anlauf. Um die Verwaltung der Gemeinde Theilheim zu entlasten, soll ein Bauträger mit der Umsetzung des Projektes beauftragt werden.
Im neuen Dorfzentrum soll es neben dem barrierefreien Rathaus Räumlichkeiten für eine Senioren-Tagespflege geben, einen Gemeindesaal für Veranstaltungen und im bestehenden Gewölbekeller eine Bühne. Für gegebenenfalls weitere Räume stellt sich die UWG eine Nutzung für Sozial- oder Studentenwohnungen vor, Arzt-Praxis oder gewerbliche Vermietung.
Flurweg oberhalb der Weinberge sanieren
Die weiteren zwei Anträge der UWG-Fraktion betrafen den Flurweg oberhalb der Weinberge und die Zusammenarbeit im kulturellen Bereich. Demnach soll der Betonweg vom Beginn der Nußbaumallee bis zur Trockenwiese, der total zerfahren und verschiedentlich notdürftig mit Schotter geflickt worden war, jetzt saniert werden. Wie Bürgermeister Henig ausführte, wären derzeit sogar um die 70 Prozent an Zuschüssen aus dem Amt für ländliche Entwicklung abrufbar. Henig: "Die Chance kriegen wir nicht wieder:"
Um bei der Organisation von Veranstaltungen künftig breiter aufgestellt zu sein und die Kommunikation zu verbessern, sollen organisatorische Aufgaben, bei denen die Gemeinde direkt betroffen ist, an den Jugend-, Kultur-, Sport- und Sozialausschuss übertragen werden. Der Kultursommer oder auch der Kulturwanderweg fallen beispielsweise darunter. Namentlich ging es um das TheilHeimatfest, bei dem der Informationsfluss nicht optimal gewesen und die Durchführung damit unnötig erschwert gewesen sei. Andreas Breunig wollte zudem die Vereine stärker eingebunden wissen und sie auch mit Einnahmen profitieren lassen. Breunig: "Der Bürgermeister ist eigentlich nicht dazu da, ein Heimatfest zu machen". Das sei von der Verwaltung nicht zu stemmen.