Kurz vor der Auflösung stand der Musikverein Oberpleichfeld. Nach langem Ringen wurde mit Franz Olbrich ein neuer Vorsitzender gefunden. Mit im Team sind Laura Füller als zweite Vorsitzende, die wiedergewählte Christine Öftering als Schriftführerin und Jochen Friedrich als Kassier.
Seitdem im Oktober 2014 der damalige Vorsitzende Bürgermeister Raimund Hammer gestorben war, wurde der Musikverein vom zweiten Vorsitzenden Franz-Josef Hartlieb kommissarisch geleitet. Von Anfang an machte er klar, dass er aus beruflichen und zeitlichen Gründen die Vereinsführung als erster Vorsitzender nicht übernehmen könne.
Bei den Generalversammlungen 2016 und 2017 ließen sich Franz-Josef Hartlieb als zweiter Vorsitzender, Kassier Thomas Bauer und Schriftführerin Christine Öftering vom Weitermachen überzeugen. Damit konnte der Verein trotz fehlendem ersten Vorsitzenden weitermachen.
Auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden wurden viele intensive Gespräche mit Musikern der Kapelle und potentiellen Kandidaten im Dorf geführt. Einige Musikanten konnten zwar zur Mitarbeit überzeugt werden, aber ein erster Vorsitzender fehlte nach wie vor. „Ich hatte den Eindruck, dass jeder Angst vor der Bewältigung der anfallenden Arbeiten hat“, meinte Franz Olbrich dazu.
Im Dezember 2018 fasste sich der 69-Jährrige ein Herz zur Kandidatur. Er ist bereits Vorsitzender bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Soldaten- und Reservistenverein und beim Kindergartenverein St. Sebastian in Oberpleichfeld. Deshalb hatte er die Übernahme eines vierten Ortsvereins lange ausgeschlossen.
Der gebürtige Püssensheimer spielt seit Jahrzehnten Schlagzeug. Olbrich hat den Musikverein im Nachbarort Püssensheim mit ins Leben gerufen. In jungen Jahren war er bei den „Fidelen Püssensheimern“ und später die den „Fröhlichen Franken“ organisatorisch tätig. Von 2002 bis 2008 war er Bürgermeister in Oberpleichfeld.
Die neue Vereinsführung will nun gemeinsam die Unterlagen des Musikvereins Oberpleichfeld sichten, Arbeiten aufteilen und mit Unterstützung des Dirigenten Bernhard Reußner die Zusammenarbeit fördern. Vorsitzender Olbrich möchte den jungen Vorstandsmitgliedern helfen, in ihr Amt hineinzuwachsen und Spaß an der Vereinsarbeit zu finden. Vereinsarbeit sei schließlich kein Hexenwerk.
„Ich bin zuversichtlich, dass es eine gute Sache wird und dass wir wieder Nachwuchs für unsere Musikkapelle finden“. Er setzt auf Musikunterricht für Kinder, die gern ein Blasmusikinstrument erlernen möchten. „Ich freue mich auf die Zukunft mit jungen Mitstreitern“, sagte er und ist überzeugt: „Unsere Gesellschaft funktioniert nur, weil es immer wieder Menschen gibt, die ehrenamtliche Arbeit leisten.“