Es ist kurz nach zehn Uhr, Freitagmorgen. Vor wenigen Minuten hat die Ausstellung „LebensArt“ erstmals ihre Tore in Bad Mergentheim geöffnet. Es ist angenehm kühl, der Rasen noch nass von der vergangenen Nacht. Die Bäume rauschen leise, Vögel zwitschern und ein Duft liegt in der Luft, der entfernt an einen französischen Wochenmarkt erinnert.
Über dem Kurpark liegt eine Ruhe, die Katrin Löbbeckes Werben für diesen Ort beinahe überflüssig macht. Löbbecke ist die Kurdirektorin, sie hat die Ausstellung nach Bad Mergentheim geholt und preist sie nicht nur als Einkaufserlebnis, sondern auch als wunderbare Erinnerung. „Die entspannte Atmosphäre“, so sagt sie, „ist die perfekte Antwort auf unser rastloses Leben“.
Es ist definitiv keine einfache Gartenbaumesse, wie manche denken. Erlesenes und Schönes für Haus und Garten soll es hier laut den Veranstaltern geben, unter die Innenarchitekten und Landschaftsgärtner haben sich aber auch einige Musiker und Schausteller gemischt. „Dies ist keine Messe im herkömmlichen Sinne“, sagt auch Veranstalter Martin Schmidt, von der AgenturHaus GmbH in Lübeck, „es ist eine Messe für die schönen Dinge“.
Das hört man hier oft. Erlesen, exklusiv oder exquisit sind Adjektive, mit denen sich die Veranstalter gerne schmücken, doch neben teuren Weinen und Dekoartikeln gibt es auch erschwingliche Schätze. Wirklich einzigartig ist dafür der Ort, den die Veranstalter ausgewählt haben.
Nicht ohne Grund ist die Entscheidung auf den Kurpark gefallen, wie Veranstalter Martin Schmidt in einer Mitteilung erläutert: „Wir veranstalten LebensArt in ausgewählten Parkanlagen quer durch die Republik. Die idyllische Lage von Bad Mergentheim, zwischen Würzburg und Rothenburg ob der Tauber, ist ideal.“
Im Vergleich zu dem 160 000 Quadratmeter großen Kurpark wirken die rund 12 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche beinahe winzig, das Konzept war jedoch gut durchdacht. Anstelle eines unübersichtlichen Meeres aus Pagodenzelten waren die Stände mit viel Platz an den Wegen verteilt.
Fast 100 Aussteller boten entlang der Pfade ihre Waren an, „eine unheimlich hohe Messlatte für eine Premiere“, bemerkte Veranstalter Schmidt und stellte schon bei der Eröffnungsfeier eine Neuauflage in Aussicht. „Wenn die Ausstellung ein Erfolg wird, kommen wir gerne wieder.“