Hätte man um die vielen Schwierigkeiten gewusst, hätten es die Finsterlohrer und Oberländer „vielleicht gar nicht erst versucht,“ so Danner in seiner Eröffnungsrede.
Die Kraftanstrengung (an die 40 Helfer machten es in über 1000 Stunden ehrenamtlicher Mithilfe möglich) hat sich gelohnt. Entstanden ist ein moderner dörflicher Supermarkt mit breit gefächertem Angebot.
Viele Gäste hätten am liebsten gleich eingekauft. Schließlich bietet der neuen Laden, der am Dienstag pünktlich um 8 Uhr erstmals seine Pforten öffnete, alles, was man fürs tägliche Leben braucht: Brot, Gemüse, Obst – etliches aus regionaler und biologischer Produktion und Lebensmittel für Eilige wie für Genuss-Kocher. Getränke, Drogerieartikeln, Schreibwaren und Zeitschriften ergänzen das Angebot. Zum Plausch einladen wird ein kleines Stehcafé.
Ortsvorsteher und Gesellschafter kämpften um den Laden, nachdem Karl Pflüger Anfang 2008 die geplante Schließung seines Dorfladens ankündigte. Der Ortschaftsrat wurde bei Bürgermeister, Landrat und im Gemeinderat vorstellig, kämpfte bei Land und Kreis um Förderung. Wiederholt brachen fest eingeplante Gelder weg.
Zum Weitermachen nach den diversen Schlappen ermutigten Bürgermeister Hartmut Holzwarth - und das Planungsteam Martin und Hans Schuch, die den bereits genehmigten Plan nochmals komplett überarbeiteten. 81 Gesellschafter brachten mehr als 80 000 Euro Anteile in die Gesellschaft ein. Auch Karl Pflüger leistete einen wesentlichen Beitrag, indem er seinen Laden noch gut ein Jahr länger als geplant weiterführte.
Unterstützung kam von der Creglinger Bank, der BAG, die den Laden führen wird, der Grund- und Hauptschule Creglingen, die mit ihrer Verbraucheruntersuchung auch einen wesentlichen Beitrag zur Sortimentszusammenstellung leistete und in Projektarbeiten unter anderem das Ladenlogo entwickeln wird.
Damit der Einkauf hier auch spannend wird, sollen sowohl im eigentlichen Ladenbereich als auch im Nebenraum regionale Künstler mit wechselnden Ausstellungen für kulturelle Akzente sorgen. Wilfried Kammleiter wird demnächst den Anfang machen, auch die Malerin Sabine Boas ist bereits mit im Boot. Weitere Ideen sprudeln bereits: so soll etwa ein Zubringdienst entstehen.
Die Oberländer haben sich ihren Dorfladen nach eigenem Rezept gebacken – und den symbolischen Schlüssel gleich dazu. Den überreichte Geschäftsführer Manfred Rost dem Chef über den neuen Laden, dem BAG-Geschäftsführer Wilfried Kleinschrodt – und der reichte ihn gleich weiter Karin Rost, die als bewährte Mitarbeiterin von Karl Pflüger auch personelle Kontinuität sichert – und die sich bei Bedarf auch auf die weitere Unterstützung ihres ehemaligen Arbeitgebers verlassen kann.
Montag bis Freitag ist der Dorfladen von 8 bis 12 Uhr 30 und von 14 Uhr 30 bis 18 Uhr geöffnet – außer Donnerstags: da bleibt der Laden nachmittags geschlossen. Samstags ist der Einkauf von 8 bis 14 Uhr möglich.