Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

Ochsenfurt: Ochsenfurt in Bildern und Versen

Ochsenfurt

Ochsenfurt in Bildern und Versen

    • |
    • |
    Der Ochsenfurter Künstler Günter Jäger (rechts) übergibt das frischgedruckte Büchlein "Ochsenfurt in Bildern und Versen" an Stadtarchivar Peter Wesselowsky. Christel Müller-Gatz, die die Texte verfasste, war kurz vor der Veröffentlichung verstorben.
    Der Ochsenfurter Künstler Günter Jäger (rechts) übergibt das frischgedruckte Büchlein "Ochsenfurt in Bildern und Versen" an Stadtarchivar Peter Wesselowsky. Christel Müller-Gatz, die die Texte verfasste, war kurz vor der Veröffentlichung verstorben. Foto: Uschi Merten

    Zwei Künstler harmonieren miteinander und es entstand ein neues Bildbüchlein über Ochsenfurt. Beide Künstler sind nicht in Ochsenfurt geboren, haben jedoch beide ihre Liebe zu diesem Städtchen entdeckt und dies nun in einem kleinen Büchlein mit dem Titel "Ochsenfurt in Bildern und Versen" festgehalten. Gemeint sind der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Ochsenfurter Künstler Günter Jäger und die verstorbene Psychotherapeutin Christel Müller-Gatz.

    Anfang der 60er Jahre kam Günter Jäger (geb. 1939 in Sulzbach-Rosenberg in der Oberpfalz) nach Ochsenfurt. Er arbeitete damals als Tiefbautechniker im Landratsamt Ochsenfurt und verliebte sich in die Stadt als er sie einmal bewusst wahrnahm. Die Stadt war in Nebel eingehüllt, so dass nur die vielen Türme zu sehen waren, was ihn zum Zeichnen verlockte.

    Morgenspaziergang durch die Altstadt

    Ähnliches erlebte Christel Müller-Gatz. Die zielstrebige, sozial engagierte Frau wurde 1945 in Leverkusen geboren, wo sie in einem Handwerkerhaushalt aufwuchs. Sie studierte Psychologie, absolvierte eine Ausbildung zur Psychotherapeutin und war in Köln in eigener Praxis tätig. Sie und ihr Ehemann Jürgen unternahmen gerne Fahrradtouren. Ihre bevorzugten Ziele waren Süddeutschland, besonders Franken, so kamen sie 1999 auch durch Ochsenfurt. Anfangs nicht begeistert, verliebten sie sich beim Morgenspaziergang durch die Altstadt in das Städtchen.

    Jahre später entschied sich das Ehepaar, seinen Altersruhesitz nach Süddeutschland zu verlegen. Bei der Suche erinnerten sie sich an das malerische Städtchen. Sie nahmen sofort Kontakt zu einer Immobilienvermittlerin auf, fanden eine entsprechende Bleibe und zogen nach Ochsenfurt. Vom ersten Tag an fühlten sie sich heimisch. Aufgeschlossen und kulturinteressiert fanden die beiden schnell Anschluss. Jürgen Gatz, der in seiner Freizeit schon immer Karikaturen zeichnete, schloss sich OxArt an. Dadurch lernte das Ehepaar Günter Jäger kennen und es entwickelte sich eine Freundschaft.

    Radierungen und Aquarelle

    Günter Jäger wiederum, der berufsbedingt technische Zeichnungen fertigte, beschäftigte sich schon immer gerne künstlerisch. Als erstes erlernte er Radierungen zu fertigen, entwickelte sich jedoch immer weiter. Zu den detailgetreuen Arbeiten kamen Aquarelle und es entstanden beeindruckende Stadt-, Orts- und Landschaftsansichten.

    1986 wagte er zum ersten Mal eine Ausstellung mit seinen Radierungen beim Ochsenfurter Weihnachtsmarkt. Mit seiner künstlerischen Weiterentwicklung stellte er häufiger in der näheren Umgebung aus. Besonders erfolgreich sind seine jährlichen Ausstellungen in der Geschäftsstelle der Sparkasse Mainfranken in Ochsenfurt.

    Diese Ausstellung besuchte auch Christel Müller-Gatz. Sie war ganz begeistert von den Ochsenfurter Gebäuden und Bauwerken. Im Gespräch mit Günter Jäger entstand die Idee ein kleines Büchlein in Wort und Bild zu erstellen. Die Geschichte der Gebäude interessierte sie besonders. Durch eine Krebserkrankung eingeschränkt, verbrachte sie sehr viel Zeit zuhause mit Recherchen über Ochsenfurt und die einzelnen Gebäude.

    Ehemann als größter Kritiker

    Noch niemals zuvor hatte Christel Müller-Gatz Gedichte geschrieben. Doch jetzt versuchte sie sich im Reimen, da sie etwas Besonderes über ihre neue Heimatstadt verfassen wollte. Anfangs noch unsicher und holprig, wurden ihre Texte immer feiner. Ihr Mann Jürgen, der ihre Texte redigierte. war ihr größter Kritiker. Sie entwickelte eine regelrechte Sucht zu reimen, da sie so ihre Krankheit und die damit verbundenen Schmerzen in den Hintergrund drängte. Der Texte sind gelungen und lesen sich flüssig und heiter. Leider hat sie die Veröffentlichung nicht mehr erlebt, da sie im November verstorben ist.

    Die Entstehung des Büchleins wurde vom Arbeitskreis Geschichte, namentlich Toni Gernert und Manfred Hinkelmann, begleitet. Gedruckt wurde das Werk von der Ochsenfurter Druckerei Wingenfeld. Bei der Vorstellung und Überreichung an das Stadtarchiv hob Künstler Günter Jäger hervor, dass sich Gerd Wingenfeld beim Druck des Büchleins besonders viel Mühe gegeben habe, um alles ansprechend zu gestalten.

    "Ochsenfurt in Bildern und Versen" ist nicht nur für Einheimische und Ortsansässige interessant. Sicher werden sich viele Touristen dafür begeistern und somit Ochsenfurt mit nach Hause nehmen.

    Erhältlich ist das Büchlein für neun Euro in der Buchhandlung am Turm.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden