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TAUBERRETTERSHEIM: Öchsner-Villa: Stall wird gebaut

TAUBERRETTERSHEIM

Öchsner-Villa: Stall wird gebaut

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    Bauarbeiten begonnen: Neben der Öchsner-Villa im Taubertal wurde nun auch mit dem Bau des Pferdestalls begonnen.
    Bauarbeiten begonnen: Neben der Öchsner-Villa im Taubertal wurde nun auch mit dem Bau des Pferdestalls begonnen. Foto: Foto: Thomas Fritz

    Drei Hektar groß ist das Grundstück, das Bürgermeister Hermann Öchsner besitzt. Auf einer Teilfläche davon baut seine Tochter zusammen mit ihrem Ehemann gerade ein Wohnhaus (wir berichteten). Die Crux dabei, die Villa wird in keinem Baugebiet errichtet. Nachdem der Gemeinderat Tauberrettersheim einer Bauvoranfrage zweimal zugestimmt hatte, genehmigte das Landratsamt das Vorhaben im Außenbereich. Auch, weil die Tochter von Bürgermeister Öchsner gerne einen Pferdestall in der Nähe des Wohnhauses haben will. „Der Immissionen wegen gehört der Stall in den Außenbereich“, begründet Michael Pahlke, Chef der Bauabteilung im Landratsamt, die Entscheidung.

    Baurechtler, wie der Würzburger Professor Hans-Benno Ulbrich sehen dies anders. Gerade der Außenbereich sei besonders geschützt, weil der Gesetzgeber Zersiedelungen wie beispielsweise in Italien verhindern will, sagt er. Geschützt war das Gebiet um den Karlsbergweg in Tauberrettersheim – bis 2000. Damals hat der Kreistag beschlossen, das Gebiet aus dem Landschaftsschutzgebiet zu nehmen, weil hier eine Seniorenresidenz gebaut werden sollte. Bürgermeister Öchsner hat dies mit der Zukunft für den kleinen Ort an der Tauber verbunden. Das Großprojekt scheiterte jedoch; die Fläche – eine der schönsten Stellen im Taubertal – wurde dann aber nicht mehr unter Landschaftsschutz gestellt.

    Erst als das Bauvorhaben der Bürgermeistertochter genehmigt wurde, fiel das wieder auf. Der Kreistag bekam keine Möglichkeit, darüber zu beraten, ob er ein privates Wohnhaus mit Pferdestall vor den Schutz der idyllischen Landschaft im Taubertal stellen möchte. Paul Lehrieder beispielsweise hätte dem nicht zugestimmt, sagt er auf Nachfrage dieser Zeitung. Lehrieder hatte sich vor 14 Jahren für eine Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet ausgesprochen.

    Weil der Tauberrettersheimer Gemeinderat zwei Mal nichts gegen das Wohnhaus einzuwenden hatte – die erste Abstimmung musste wiederholt werden, weil sich Bürgermeister Öchsner als persönlich Betroffener beteiligte – genehmigte auch das Landratsamt den Bau. Wesentliche Bedingung dabei ist aber der Bau des Pferdestalles, so Michael Pahlke. „Ohne diesen hätte die Bauherren nicht einziehen dürfen.“ Der Pferdestall, mit dessen Bau vor wenigen Tagen begonnen wurde, müsse auch als solcher genutzt werden, sagt er weiter. Für eine andere Nutzung, wie beispielsweise als Lagerraum oder Garage müssen die Bauherren beim Landratsamt eine Nutzungsänderung beantragen, so Pahlke.

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