Am Donnerstagabend brachten 66 Rekruten der 4. Kompanie des Fernmeldebataillons DLO ihre Einstellung zur Wehrpflicht zum Ausdruck. Sie legten vor der Kulisse des Veitshöchheimer Schlosses und vor den Augen ihrer Verwandten, Angehörigen und Freunden ihr Gelöbnis ab und bekannten sich somit zum Dienst bei der Bundeswehr. „Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“, so lautete die Formel, die der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Andreas Schmand den Soldaten der Division Luftbewegliche Operation (DLO) vorsprach. Stellvertretend für alle Soldaten, waren sechs Rekruten vorgetreten, um ihr Gelöbnis symbolisch an der Truppenfahne abzulegen. Für die Soldaten war es der Abschluss eines ereignisreichen Tages.
Früh morgens wurde noch einmal der Ablauf des Zeremoniells geübt. Nach dem Mittagessen im großen Speisesaal blieb den Soldaten dann noch etwas Zeit, um mit ihren Angehörigen die Kaserne auf eigene Faust zu erkunden. Bei einem Rundgang durch die Balthasar-Neumann-Kaserne konnten die Angehörigen der Rekruten in einer Waffenschau verschiedene Hubschraubertypen kennenlernen. Eine nicht ganz ernstzunehmende „Modenschau“ stellte unterschiedliche Anzugsarten am „lebenden Objekt“ vor. Am frühen Abend ging es dann weiter in den Veitshöchheimer Schlossgarten. Insgesamt waren rund 250 Gäste gekommen, darunter auch Veitshöchheims Bürgermeister Rainer Kinzkofer. Er sprach in seiner Rede von der Partnerschaft der Bundeswehr mit der Gemeinde Veitshöchheim.
So ist das erste öffentliche Gelöbnis im Schlossgarten ein sichtbarer Ausdruck für die Integration und Akzeptanz der Soldaten in Veitshöchheim. Kinzkofer würdigte den Beitrag der Wehrpflichtigen, indem sie in der Heimat die notwendigen Aufgaben zur Unterstützung deutscher Soldaten im Ausland erfüllen. Stellvertretend für alle Rekruten sprach Funker Philipp Dornebeck. Der 20-jährige aus Marl (Nordrhein-Westfalen) berichtete von der Umstellung, die er und seine Kameraden in den ersten Tagen bei der Bundeswehr erlebten. Zugleich betonte er die Kameradschaft und den Zusammenhalt unter den Soldaten, die eine Art „Ersatz-Familie“ darstellen. Oberstleutnant Schmand wies in seiner Gelöbnisrede auf den Dienst der Soldaten hin.
Dabei stellte er fest, dass Dienen zwar manchmal für den Einzelnen lästig sein kann, für ihn jedoch weit mehr ist. Der „Bundesrepublik Deutschland treu zu Dienen“ bedeute als verantwortungsvoller Staatsbürger zu leben, das Eintreten für gemeinsame Werte, letztendlich aber auch mit ganzer Kraft und ganzem Einsatz Soldat zu sein. „Das ist eine großartige Aufgabe“, so Schmand, aber „das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“ kann auch mit Strapazen und persönlicher Unbill verbunden sein. Das zu ertragen, um die Werte, Rechte , Bürger und Kulturgüter Deutschlands zu erhalten, womöglich unter Einsatz des eigenen Lebens, sei der Grund, warum die Soldaten geloben. Mit dem Sprechen der Gelöbnisformel und der Nationalhymne endete der Tag. Für die Veitshöchheimer Bürger gehören die jungen Soldaten vom Geisberg längst zum Alltagsbild. Insofern ist Veitshöchheim und Bundeswehr kein Auslaufmodell.