Am 7. und 8. Juni gibt es in allen „Brauchbar“-Filialen zehn Prozent Ermäßigung. Anlass ist laut Mitteilung des Sozial- und Umweltbetriebs das 50-jährige Jubiläum des Weltumwelttags. Maria Weidner, langjährige Verkaufsleiterin bei „Brauchbar“, hofft, anlässlich des Umwelttags Menschen in die Sozialkaufhäuser locken zu können, die sich bisher noch nie dort umgeschaut haben.
Bei „Brauchbar“ verschränken sich zwei wichtige gesellschaftliche Ziele. Die gemeinnützige GmbH möchte einerseits einen Beitrag dazu leisten, dass der Geist des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, das heuer vor genau zehn Jahren in Kraft trat, mit Leben gefüllt wird. Zugleich eröffnet das Unternehmen Menschen eine Jobchance, die sich jahrelang vergebens darum bemüht haben, auf dem ersten Arbeitsmarkt unterzukommen.
Wer zumindest hin und wieder bei „Brauchbar“ einkauft, statt in eine Boutique zu gehen, tut der Umwelt etwas Gutes und trägt dazu bei, dass beeinträchtigte Menschen die Chance auf Stabilisierung durch Arbeit erhalten. Die Angebotspalette des Sozialkaufhauses ist breit gefächert.
Seitdem sie bei „Brauchbar“ ist, half Maria Weidner mit, Tausende Tonnen an Müll zu vermeiden. Allein im vergangenen Jahr sortierten die Beschäftigten des Sozialunternehmens hunderte Tonnen Bekleidung. Hinzu kommen tonnenweise Bücher, Haushaltswaren und Möbel. Indem Sozialkaufhäuser diese Waren zur Weiterverwendung anbieten, entlasten sie die Kommunen. Die sind gesetzlich verpflichtet, „wertvollen“ Abfall aus privaten Haushalten über Wertstoffhöfe im Kreislauf zu halten.
Vieles, was in den Containern des Wertstoffhofs landet, kann zwar recycelt werden. Doch auch Recycling kostet Energie. „Die Umwelt wird am besten dadurch geschützt, dass man das, was noch gut ist, möglichst lange verwendet“, sagt Thomas Johannes. Das begreifen immer mehr Menschen, bestätigt Maria Weidner: „Viele Kunden berichten uns, dass sie bei uns einkaufen, weil sie es so furchtbar finden, was in Textilfabriken zum Beispiel in Bangladesch passiert.“
Daneben gibt es immer mehr Kunden, die nicht in erster Linie aus wirtschaftlichen oder ökologischen Gründen bei „Brauchbar“ einkaufen – sondern aus gesundheitlichen. „Die Zahl der Allergiker nimmt zu“, konstatiert Maria Weidner. Diese Menschen benötigen Textilien, die schon oft gewaschen wurden. Denn sie reagieren empfindlich auf die vielen Chemikalien, mit denen neue Pullover, Jeans und Blusen behandelt sind. Manche ertragen den „Chemiegeruch“ in Klamottenläden kaum.
Maria Weidner und Thomas Johannes hoffen, dass sie anlässlich von „50 Jahren Weltumwelttag“ viele Bürger aus Würzburg neugierig auf eine Entdeckungsreise bei „Brauchbar“ machen können. Daneben wünschen sie sich weitere Spenden von gebrauchten, gut erhaltenen Waren. Denn während die Nachfrage nach Second-Hand aufgrund sich verschärfender Krisen kontinuierlich steigt, gingen die Spenden in letzter Zeit etwas zurück.