Mitglieder des Friedensdorfes mit Sitz in Oberhausen bereisen jährlich zweimal Kriegs- oder Krisengebiete, in denen die medizinische Versorgung zu wünschen übrig lässt, und holen Kinder nach Deutschland, damit sie dort behandelt werden können. Bedingungen sind, dass die Kinder keine medizinische Hilfe vor Ort erhalten können und dass eine Chance auf Heilung besteht.
Alle Kinder, denen das Friedensdorf hilft, werden nach der Behandlung in einer deutschen Klinik wieder zu ihren Familien zurückgebracht. Das Juliusspital Würzburg gehört zu den Kliniken in Deutschland, die mit die schwersten Fälle behandeln können und behandeln. Seit dem Juli 1995 wurde hier unter anderem 21 Kindern aus Afghanistan geholfen. In ganz Deutschland sind derzeit 124 Kinder aus Krisengebieten in Behandlung.
Seit 12. Februar behandelt Professor Dr. Bernd Gay, Chefarzt des Juliusspitals die neunjährigen Jungs Omar und Ghulzar. "Beide haben eine starke Knocheneiterung an den Beinen." Ein Krankheitsbild, das es bei uns seit Entdeckung der Antibiotika nicht mehr gibt.
Zwischen den einzelnen Operationen und Behandlungen können Omar und Ghulzar immer wieder ins Friedensdorf zurück. Während ihres Aufenthaltes in Würzburg kümmern sich neben dem Professor und dem Klinikpersonal auch ein Dolmetscher und vor allem zwei ehrenamtliche Helferinnen des Friedensdorfes um die beiden.
Anni Helbig und Gaby Meurer aus Retzstadt kommen regelmäßig ins Krankenhaus, besorgen Kleidung, bringen Spielsachen und unternehmen kleine Ausgänge mit ihnen. "Sie essen am liebsten Pommes und trinken am liebsten nur Leitungswasser", verrät Meurer. Omar hat bereits einige Worte Deutsch gelernt, die er stolz präsentiert. Kurze Sätze wie "Guten Morgen" oder "Mir geht's gut" gehören bei beiden schon zum Alltag.