Angezogen fühlten sich die Leute beim Tag der offenen Tür aber auch vom gastronomischen Angebot. Als Renner erwies sich zum Mittagessen "Schäufele mit zwei Klößen und Rotkraut". Kein Wunder, dass die 1000 Sitzplätze ständig belegt und sich vor der Essensausgabe über zehn Meter lange Schlangen bildeten.
Dicht umdrängt waren am ganzen Tag aber auch die acht Stationen, an denen Erhard Mehligs Metzger den Besuchern die Produktionsabläufe erläuterten. Wie berichtet hatte der mittelständische Unternehmer Erhard Mehlig im letzten Jahr drei Millionen Euro in die Erweiterung und Modernisierung seines Betriebes investiert. Hintergrund: Die Vollkonserven sollen auch ohne Kühlung drei Jahre halten. Großmarktketten in Deutschland und inzwischen auch in Spanien, Frankreich, Österreich und Finnland sind die Abnehmer. Mehlig konnte den Umsatz innerhalb eines Jahres um mehr als das Dreifache auf acht Millionen Gläser steigern. Bis zu 15 Tonnen Gläser verlassen täglich den Betrieb. Die Besucher beeindruckte die neue vollautomatisiert gesteuerte Verpackungs- und Sortieranlage.
Wie Mehlig Bürgermeister Rainer Kinzkofer und dem Wirtschaftsreferenten des Landkreises Armin Stumpf bei einem Rundgang schilderte, trägt er sich aufgrund der weltweit immer größer werdenden Lieferengpässe der Glasindustrie, Opas Weißer auch in 125 Gramm-Plastik-Gefäße abzufüllen. Wenn es seiner Entwicklungsabteilung gelingt, das Problem der Haltbarkeit als Vollkonserve zu lösen, will er seinen Betrieb nochmals für zwei Millionen Euro erweitern. Überrascht über die Expansion des Fleischereibetriebes zeigte sich Stumpf. Für ihn ist es allerdings unbegreiflich, dass Mehlig Probleme hat, Auszubildende oder qualifizierte Fachkräfte zu finden. So innovative Unternehmer wie Mehlig, der neben dem Fleischereibetrieb auch noch in Veitshöchheim das Main-Center und das Hotel "Weißes Lamm" betreibt, seien wichtig für die Wirtschaftskraft des Landkreises.
Froh ist denn auch Bürgermeister Rainer Kinzkofer, einen solchen Unternehmer im Ort zu haben, der neben der Gewerbesteuer auch immer bereit sei, örtliche Aktionen zu sponsern. Mehlig will den Erlös aus dem Fest für einen guten Zweck spenden.