Hochkarätige SPD-Mitglieder wollten vor Ort wissen, wie es um Opel speziell aussieht und wie sich die staatliche Umweltprämie auf Autohäuser auswirkt. So suchten der Bundestagsabgeordnete Walter Kolbow, sein Landtagskollege Volkmar Halbleib, Bezirkstagsvizepräsidentin und Bundestagskandidatin Marion Reuther und der Fraktionschef der Würzburger Rathaus-SPD, Hans Werner Loew, das Gespräch mit Opel-Spezialist Bauernfeind und dessen Werkstattleiter Dieter Heinisch.
Sind die Kunden von der Opel-Krise verunsichert, wollte man wissen? „Niemand glaubt, dass Opel untergeht“, sagt Bauernfeind. „Wir haben modernste Wagen mit bester Technologie.“ Und: „Die Käufer zeigen sich solidarisch.“ Kolbow und Halbleib signalisierten, Opel sei zwar ein Einzelfall, habe aber in Deutschland und Europa eine große Bedeutung für die Volkswirtschaft. „Es wird eine Lösung geben“, waren sich die Politiker sicher.
Ein Riesen-Thema ist derzeit die staatliche Abwrackprämie. Bei Georg von Opel werden die Verkäufer regelrecht überrannt. Verkauft das Haus sonst im Februar 35 Wagen, sind es 2009 schon 170. Die Mitarbeiter schuften rund um die Uhr, die Zeit ist knapp und der Gang zur Toilette eher schwierig. Kolbow freut das, denn er war für die Einführung der Prämie. „Die ist gut für die Umwelt, denn die alten Stinker verschwinden und gut für die angeschlagene Autoindustrie“, sagt der SPD-Mann.
Er kann sich durchaus vorstellen, dass es damit auch über die finanzierten 600 000 Altwagen hinaus weitergehen könnte. Wenn das genehmigte Prämien-Kontingent ausgeschöpft und der Bedarf weiter ungebrochen ist, wer weiß . . .?
Außerdem sucht man in Berlin gerade einen Weg, um für die Käufer eine gewisse Sicherheit herzustellen. Das hängt mit den Lieferfristen zusammen. Wer einen Neuwagen kauft, auf den er einige Zeit wegen des großen Ansturmes warten muss, der soll trotzdem sicher die Prämie für sein altes Auto bekommen. Kolbow: „Denkbar wäre das Abarbeiten der Prämie nach dem Datum des Neuwagen-Kaufvertrages.“ Nach dem Besuch bei Opel informierten sich die SPD-Politiker noch über die Situation bei Audi und bei der Recyclingfirma Preuer.
60 Mitarbeiter hat das Opel-Autohaus in Würzburg. Darunter sind sechs Auszubildende. Das Haus führt zusätzlich die Marken Hummer, Chevrolet, Cadillac und Corvette.