Pater Ottokar Pfeuffer, der kürzlich seinen 90.Geburtstag gefeiert hat, ist sein Leben lang dem kleinen Dorf Buch verbunden geblieben. In dem heutigen Bieberehrener Ortsteil wurde er am 10. Januar 1935 als Sohn von Alois und Agnes Pfeuffer geboren. Der Landwirtssohn mit dem Taufnamen Anton Michael besuchte das humanistische Gymnasium in Münnerstadt, das er 1954 mit dem Abitur abgeschlossen hat. Von 1955 bis 1961 studierte er Philosophie und Theologie in Würzburg, bevor er in den Augustinerorden eintrat.
Nach der Priesterweihe am 6.Juni 1960 durch Bischof Josef Stangl war er in der Seelsorge tätig. Später begann er in Würzburg ein weiteres Studium, das er mit dem Staatsexamen in Latein, Geschichte und Archäologie abgeschlossen hat. Anschließend wirkte der Geistliche als Erzieher und Lehrer in Germershausen, in der Handelsfachanstalt Walldürn und in Weiden in der Oberfalz. 1979 wechselte Pfeuffer nach Münnerstadt um als Religionslehrer und als Klinikseelsorger zu arbeiten. Der aufgeschlossene, gebildete Geistliche der 20 Jahre lang als Pfarrer in Burglauer wirkte, war auch als Bilbliothekar im Augustinerkloster in Münnerstadt tätig.
Seit dem Herbst 2011 gehörte er zum Kovent der Augustiner in Fährbrück und hat in der Pfarreiengemeinschaft als Seelsorger mitgeholfen. Im Leben von Pater Ottokar, der als Leiter von unzähligen Wallfahrten alle europäischen Wallfahrtsorte kennenglernt hat, nahm die legendäre Bucher Kunigundenkapelle stets eine besonderen Platz ein. Auf dem Friedhof, der früher das jahrhundertealte Gemäuer umgeben hat, verrichtete er als Ministrant noch seinen Dienst, bevor der Friedhof 1945 aufgelassen wurde.
Nachdem die Wallfahrten zu der einst bekannten Kunigundenkapelle lange zum Erliegen gekommen waren, gehörte Pater Ottokar zu den Initiatoren, die 1981 die Tradition der Wallfahrten wieder aufleben ließen. Seitdem lässt es sich der Pater aus Buch, der seit 2019 im Seniorenheim des Augustiner Klosters in Würzburg lebt, nicht nehmen, alljährlich am Pfingstmontag den Gottesdienst an der Kunigundenkapelle mitzufeiern.
