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WÜRZBURG: Papageno und das Furzkissen

WÜRZBURG

Papageno und das Furzkissen

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    Mozarts Zauberflöte für Kinder: Papageno (Timo Bereiter, Zweiter von links) in Ringelsocken mit drei Damen (von links: Evelyn Reimann, Hiltrud Rau und Kathrin Filip).
    Mozarts Zauberflöte für Kinder: Papageno (Timo Bereiter, Zweiter von links) in Ringelsocken mit drei Damen (von links: Evelyn Reimann, Hiltrud Rau und Kathrin Filip). Foto: FOTO THEATER AM NEUNER PLATZ

    Bei der Abendpremiere des Stückes machen Kinder zwar nur rund ein Drittel des Publikums aus, dafür sitzen sie aber gespannt in den ersten Reihen und warten, was da auf sie zukommt.

    Die Geschichte von Mozarts „Zauberflöte“ ist kindgerecht aufbereitet: Drei Kinder entdecken auf dem Dachboden eine Flöte. Ihr Spiel ruft Wolfgang Amadeus Mozart auf den Plan, der aus einem Schrank kugelt. Er möchte die Kinder mit auf eine Reise ins Reich der Oper nehmen. Davon sind die drei aber erst einmal gar nicht begeistert: „Oper ist, wenn dicke Leute singen.“ Mozart bittet die Kinder, die Welt zu retten, indem sie Tamino bei seinen Aufgaben beistehen.

    Anders als die drei Knaben in der „richtigen“ Zauberflöte haben die Kinder vom Dachboden Flausen im Kopf: Papageno etwa wird Opfer eines Furzkissens. Mit Mozart begeben sich die drei in ein Land, in dem Drachen hausen und die Königin der Nacht mit Sarastro um die Macht kämpft. Die Rollen sind von Anfang an klar verteilt: Die Königin der Nacht wirkt schon bei ihrem ersten Auftritt wie die böse Stiefmutter, Sarastro wird als der Gute dargestellt.

    Die Sänger geben schauspielerisch und musikalisch ihr Bestes (besonders hervorzuheben sind Timo Bereiter als Papageno und Hiltrud Rau als Pamina), und auch die drei Kinder haben Potenzial.

    Die Textfassung von Erhard Drexler bedient die Kindersprache und zeigt die wichtigsten Momente der Oper, so dass ein homogenes Bild entsteht. Die Regie von Erhard und Hermann Drexler ist der kleinen Bühne angepasst. Die Figuren sind gut geführt.

    Dem fünf Mann starken Orchester (alles Schüler aus Würzburger Gymnasien) gelingt es, den Eindruck eines Kammerkonzerts zu vermitteln. Mit Klavier, Querflöte, zwei Violinen und Cello (unter der Leitung von Tobias Debold) stellen die jungen Musiker die Kinderoper auf ein solides Fundament. So entsteht ein Gleichgewicht zwischen Sängern und Orchester, bei dem keiner in den Vorder- oder Hintergrund tritt.

    Das Bühnenbild (Malerei: Susanne Debold, Bau: Markus Czygan) ist schlicht, aber effektiv. Der Schrank auf dem Dachboden dient geöffnet als Schauplatz der Handlung – ob als Sarastros Tempel oder als Blumenmeer im Schlussbild. Farbenprächtig gestalten sich die Kostüme. Besonders hervorzuheben Papageno und Papagena in Ringelstrümpfen und Federkleid.

    Alles in allem eine putzige, kindgerechte Inszenierung im ausverkauften, die mit über zwei Stunden Spieldauer eine Herausforderung für das junge Publikum darstellt.

    Weitere Termine: Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag bis zum 22. Dezember um 16 Uhr (außer 23. bis 25. November). Karten unter Tel. (09 31) 41 54 43.

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