Eine 2G-Gemeinderatssitzung mit FFP-2-Maskenpflicht für alle Ratsmitglieder und Zuhörenden gab es im Bergtheimer Bürgerforum und damit an einem außergewöhnlichen Tagungsort während der Corona-Pandemie. Dabei stand mit der Vorstellung der Pläne für den neuen Kindergarten in Opferbaum ein interessantes und lang diskutiertes Thema an.
Schon seit zwei Jahren denkt die Gemeinde Bergtheim daran, das frühere Schulgebäude in Opferbaum zu einem Kindergarten umzubauen. Vor einem Jahr hat Architekt Hubert Stahl den Gemeinderäten einen ersten Entwurf vorgestellt. Mittlerweile wurden Fachplaner und Behördenvertreter gehört und Gespräche mit der Regierung von Unterfranken geführt.
Die neuesten Vereinbarungen zwischen Ursula Bördlein, der zuständigen Kinderartenfachaufsicht beim Landratsamt Würzburg, Ernst Joßberger, dem Behindertenbeauftragten des Landkreises Würzburg, Bürgermeister Konrad Schlier und dem Architekten Hubert Stahl lagen nun auf dem Tisch. Nach wie vor sollen die Außenwände bestehen bleiben, aber die Pläne wurden "wieder angepasst".
Statt zwei Gruppen soll es nun drei Gruppen im neuen Kindergarten geben, und zwar zwei Kindergartengruppen mit jeweils 25 Kindern und eine Krippengruppe für zwölf Kinder. Weil die vorgesehenen Räume auf zwei Etagen verteilt sind und es zudem einen Keller gibt, sei der Einbau eines Aufzugs unumgänglich. Er soll in einem neuen Treppenhaus seinen Platz finden.
Der künftige Kindergarten soll einen Mehrzweckraum und einen Ergotherapie-Raum bekommen. Im ersten Stock sind auch das Leitungszimmer, der Personalraum und ein Elternsprechzimmer vorgesehen. Jede Gruppe bekommt eine Küchenzeile, so dass die Kinder im Gruppenraum essen können. Ein Speisesaal und eine gesonderte Küche sind somit nicht nötig.
Im Untergeschoss ist neben Lagerräumen und Platz für eine Pelletheizung ein Raum "übrig", der möglicherweise dem Musikverein als Probenraum zur Verfügung gestellt werden kann. Der Keller wird auch von außen über eine gesonderte Treppe zu erreichen sein. In der Kindertagesstätte soll eine dezentrale Lüftung eingebaut und eine Wärmedämmung vorgenommen werden.
Im Nebengebäude ist vorgesehen, die Decke zu entfernen und damit einen hohen Raum zu schaffen. Auch die Außenanlagen und die Anordnung der teilweise bodentiefen Fenster mit ihrem Sonnenschutz sind bereits vorgedacht.
"Wir möchten noch vor Weihnachten die Planungen abschließen und die Kosten konkreter abschätzen", erklärte Architekt Stahl. Es sei das Ziel, mit dem Umbau im Spätherbst 2022 anfangen zu können. Dann könne der Kindergarten im Herbst 2023 einziehen.
Einige Gemeinderäte waren angesichts der gestiegenen Gesamtkosten-Grobschätzung mit "auf jeden Fall einer hohen Drei vor dem Komma" erschrocken. Bei den ersten Schätzungen lag die Planung noch bei ungefähr zwei Millionen Euro. Aber damals war noch von einem Stockwerk und nur zwei Gruppen die Rede gewesen. Wegen der Miteinbeziehung des Nebengebäudes sei die Nutzungsfläche zudem erfreulich größer und aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoller geworden, so der Architekt.
Trotz ausführlicher Diskussion und dem Wiederaufkommen des Wunsches nach einer Vergleichsberechnung für einen kompletten Neubau an anderer Stelle wurde dieses Thema im Gemeinderat nicht mehr aufgegriffen. Außer dem dritten Bürgermeister Christoph Schäuble und Gemeinderat Marco Sauer waren alle Ratsmitglieder dafür, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen.