Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Veitshöchheim: Planung genehmigt: Team Orange kann umziehen

Veitshöchheim

Planung genehmigt: Team Orange kann umziehen

    • |
    • |
    Das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg (KU) hat vor gut einem Jahr die beiden großen Hallen der ehemaligen Firma Isodämm in der Raiffeisenstraße des Veitshöchheimer Gewerbegebiets erworben, um den Abfallwirtschaftsbetrieb Team Orange vom Güßgraben dorthin hier zu verlagern.
    Das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg (KU) hat vor gut einem Jahr die beiden großen Hallen der ehemaligen Firma Isodämm in der Raiffeisenstraße des Veitshöchheimer Gewerbegebiets erworben, um den Abfallwirtschaftsbetrieb Team Orange vom Güßgraben dorthin hier zu verlagern. Foto: Dieter Gürz

    Das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg (KU) hat vor gut einem Jahr die beiden großen Hallen der ehemaligen Firma Isodämm in der Raiffeisenstraße des Veitshöchheimer Gewerbegebietes erworben, um seinen Abfallwirtschaftsbetrieb Team Orange vom Güßgraben dorthin zu verlagern. Die Pläne für diese Nutzungsänderung standen auf der Tagesordnung der Oktobersitzung des Veitshöchheimer Gemeinderates.

    Die beiden nicht beheizten Multifunktionshallen mit einer Nutzfläche von 1750 und 1910 Quadratmetern dienen nun zum Lagern von Verbrauchsgütern wie Abfallbehälter und Verschleißteile sowie zum Abstellen der betriebseigenen 35 Lkw sowie diverser Kleintransporter und drei Dienst-Pkw. An die freitragende westliche Montage-Stahlhalle ist ein zweigeschossiges Verwaltungsgebäude angebaut mit Büro-, Pausen-, Schulungs-, Umkleide- und Sanitärräumen für acht Büromitarbeiter und 62 Fahrer, das mit der vorhandenen Erdgasheizung beheizt wird.

    In der nordwestlichen Grundstücksecke wird derzeit eine flüssigkeitsdichte Fläche als Waschplatz für den betriebseigenen Fuhrpark ausgebaut. Als Reinigungswasser soll gesammeltes Niederschlagswasser eingesetzt werden. Hier soll auch eine Betriebstankstelle entstehen mit einem unterirdischen Tank für 40 000 Liter Dieselkraftstoff und 10 000 Liter AdBlue-Harnstoff.

    Zu dieser von Bürgermeister Jürgen Götz erläuterten Planung erteilte der Gemeinderat mit 14 Ja- bei drei Neinstimmen das gemeindliche Einvernehmen. Eine der Neinstimmen kam von Winfried Knötgen (UWG), der eine fehlende ökologische Ausrichtung der Maßnahme und die Nutzung von regenerativen Energien bemängelte.

    Keine Photovoltaikanlage

    So sehe der vorgelegte Bauantrag keine Photovoltaikanlage zur Eigenstromerzeugung auf den Dächern vor und die Erdgasheizung sei ohne Solarthermie zur Warmwassererzeugung und Heizungsunterstützung geplant. Eine Wärmepumpe als Alternative zur Erdgasheizung, so Knötgen, könnte mit Strom aus der Photovoltaikanlage betrieben werden. Zur geplanten Dieseltankstelle mit Tanklager empfiehlt der UWG-Mann zusätzlich eine Wasserstofftankstelle vorzusehen. Außerdem vermisst er eine Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.

    Den Vorschlag von Bernhard von der Goltz (Grüne), im Beschluss anzuregen, dass der neue Betriebssitz von Team Orange nach dem neuesten Stand der Umwelttechnik ausgerüstet wird, wies Bürgermeister Jürgen Götz entschieden zurück. Es stehe dem Gemeinderat nicht zu, über den Bauherrn den Stab zu brechen und Forderungen an ihn zu stellen.

    Knötgen sandte gleich am Tag nach der Sitzung ein entsprechendes Schreiben an Landrat Thomas Eberth und die beiden KU-Vorstände Prof. Dr. Alexander Schraml und Eva von Viettinghoff, in dem er beklagte, dass die Baumaßnahme ohne jegliche Klima-schützende Ausrichtung sei. Dabei sollte nach seinen Worten gerade eine Landkreiseinrichtung eine Vorbildfunktion für die Bürger bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen haben. KU-Vorstandmitglied Eva von Viettinghoff erklärte zu Knötgens Kritik, dass für die notwendige Betriebsverlagerung von Team Orange bewusst ein Bestandsgebäude erworben und die behutsame und dadurch ressourcenschonende Ertüchtigung desselben einem Neubau auf der grünen Wiese vorgezogen wurde.

    Lange Nutzungsdauer

    Die Foliendächer beider Hallen seien trotz ihres Alters derzeit und bis auf Weiteres noch voll funktionsfähig. Im Sinne des Ressourcenschutzes und einer möglichst langen Nutzungsdauer dieser bereits vor einigen Jahrzehnten eingebauten Materialien sollen diese unverändert belassen bleiben. Mögliche Dachaufbauten und –durchdringungen sollen geprüft werden, sobald eine Sanierung der Dachflächen ansteht.

    In der nordwestlichen Grundstücksecke wird derzeit eine flüssigkeitsdichte Fläche als Waschplatz für den betriebseigenen Fuhrpark ausgebaut.
    In der nordwestlichen Grundstücksecke wird derzeit eine flüssigkeitsdichte Fläche als Waschplatz für den betriebseigenen Fuhrpark ausgebaut. Foto: Dieter Gürz

    Von Viettinghoff: "Die Möglichkeiten für das Laden von batteriebetriebenen Fahrzeugen haben wir bereits vorgerüstet. Ob, wann und gegebenenfalls welche alternativen Antriebsarten sich für im ständigen Stop-and-Go-Verkehr eingesetzten schweren Nutzfahrzeuge als alltagstauglich und zukunftsfähig erweisen werden, ist keinesfalls mit einer solchen Sicherheit absehbar, als dass damit die von Knötgen geforderten Investitionen für unseren Betrieb derzeit zu rechtfertigen wären."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden