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BERNSFELDEN: Prinzessin Piesepampel regiert im Kindergarten

BERNSFELDEN

Prinzessin Piesepampel regiert im Kindergarten

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    Die Königstochter und ihr zweites Ich, der Frosch: Antonia Kreußer, links, und Xavier Steiner spielten die Hauptrollen in „Prinzessin Piesepampel“.
    Die Königstochter und ihr zweites Ich, der Frosch: Antonia Kreußer, links, und Xavier Steiner spielten die Hauptrollen in „Prinzessin Piesepampel“. Foto: Foto: HERBERT SCHLERF

    Der Untertitel lautet „ein ziemlich schräges Märchenspiel“. Die Handlung enthält nämlich klassische Märchen-Elemente, wenn sie auch unübersehbar in der Gegenwart angesiedelt ist. Die Prinzessin geht wie andere Kinder zur Schule und übt hingebungsvoll für „Deutschland sucht den Superstar“.

    Eigentlich heißt sie Esmeralda, aber alle Welt nennt sie nur „Piesepampel“, denn sie ist ein richtiges Ekel-Paket. Mit ihren Launen und mit ihrem unmöglichen Benehmen terrorisiert sie ihre Eltern, Königin Martha und König Herbert, dargestellt von Lisa Kaltdorf und Theresa Brenner. Auch ihre Nachhilfelehrerin (Clara Herrmann), der Hausangestellte Ferdinand (Markus Uhl) und ihr bedauernswerter Spielkamerad Thommy (Theo Zeihsel) haben unter der Prinzessin zu leiden.

    Kein Wunder, dass der Leibarzt Dr. Silbernagel (Xavier Steiner) die Behandlung der verhaltensauffälligen Königstochter entnervt aufgibt. Erst als eine schwarze Fee (Marie Metzger) die piesepampelige Prinzessin kurzerhand in einen Frosch verwandelt, kommt sie zur Besinnung?

    Am Beispiel der beiden Hauptdarsteller zeigt sich, welche Herausforderung Regie-Arbeit mit Kindern darstellt: Die Prinzessin wird gespielt von der zehnjährigen, sehr lebhaften Antonia Kreußer. Bei ihr gilt es, der kindlichen Spielfreude freien Lauf zu lassen. So bringt sie auch die unerwartet sympathischen Seiten der Königstochter auf die Bühne.

    Xavier Steiner spielt das alter Ego der Prinzessin, den Frosch. Der Elfjährige wirkt eher introvertiert, und es ist nicht leicht für ihn, sich mitten auf die Bühne zu stellen, laut und deutlich zu sprechen und Gestik und Mimik selbstbewusst einzusetzen. Beide Kinder hatten in Regisseurin Maria Warkentin eine ebenso energische wie humorvolle Anleiterin, so dass die unterschiedlichen Charaktere der jungen Schauspieler zur Geltung kamen. Nach mehrmonatiger Probearbeit bleibt zu hoffen, dass die beiden bisherigen Aufführungen von „Prinzessin Piesepampel“ nicht die einzigen bleiben werden.

    Schon lange wird in Bernsfelden Theater gespielt. In den 1970er-Jahren organisierte der örtliche Sportverein, der VfR, einige Aufführungen. „Die gestohlene Julia“ lautete der Titel des ersten Stücks im Januar 1976. Es folgten weitere Lustspiele wie „Der Lippenstift ist Schuld daran“ oder „Gangsterjagd am Moserhof“. Zehn Jahre später erhielten die „Stalldorfer Keiler“, eine Theatergruppe aus dem zwei Kilometer entfernten unterfränkischen Nachbardorf, Zuwachs aus Bernsfelden.

    Diese Tradition wurde ab 2009 wieder aufgenommen: Theaterspielen, angeleitet von Erwachsenen aus dem Dorf, gehört seither zum Kinder-Sommerferienprogramm für Bernsfelden. Die Aufführungen bereiteten den jungen Darstellern und dem Publikum offenbar so viel Freude, dass nun mit Maria Warkentin erstmals eine Profi-Regisseurin engagiert wurde.

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