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WÜRZBURG: Private Wirtschaftsschule Main-Bildung umgezogen

WÜRZBURG

Private Wirtschaftsschule Main-Bildung umgezogen

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    Ismail Temel, Geschäftsleiter des Fördervereins Main-Bildung, machte die Gäste darauf aufmerksam, dass fast zwei Drittel der Schüler einen Migrationshintergrund haben. „Wir unterrichten Jugendliche aus 13 Nationen.“ Aus diesem Grund werde ein Schwerpunkt auf die Sprachförderung gelegt. Seiner Ansicht nach stellen umfangreiche Deutschkenntnisse „den Schlüssel zur Integration“ dar.

    Außerdem biete die private Schule moderne Lehr- und Lernmittel und in zwei Klassen mit jeweils 26 Schülern Wirtschaftsenglisch sowie Freizeitangebote an. Zudem vermittele man Praktika und versuche den Jugendlichen „Zukunftsperspektiven zu schaffen“. Temel hob hervor, dass die Bildungseinrichtung „von rund zehn Prozent der Schüler kein Schulgeld verlangt, das normalerweise 134 Euro pro Monat kostet“.

    Im Mittelpunkt stehe die Vermittlung von praxisrelevanten Kernkompetenzen, betonte er. Wissenslücken würden gezielt aufgrund einer optimalen Förderung gefüllt. Als einen wesentlichen Unterrichtsinhalt bezeichnete er es, „die Schüler sollen bei uns lernen, sich selbst gut zu präsentieren“. Im vergangenen Jahr verließen erstmals 21 erfolgreiche Absolventen die private Schule. Der Geschäftsführer des Fördervereins hoffte, dass man nun bald die staatliche Anerkennung erhalte.

    „Ich kann sie zum Weitermachen ermuntern“, sagte der CSU-Landtagsabgeordnete Oliver Jörg. Seiner Ansicht nach seien Privatschulen eine „wesentliche Bereicherung der Schullandschaft“. Trotzdem gebe es immer noch zahlreiche Fehleinschätzungen und Vorurteile über diese Einrichtungen: sie reichten von „Eliteschulen“ bis hin zu „alternativ“. Solche Ideen schwirrten herum und würden den „vielschichtigen und interessanten Angeboten“ der privaten Träger nicht gerecht.

    Politik plant Modellversuch

    „Die CSU steht hinter den Privatschulen, das ist kein Lippenbekenntnis“, hob Jörg hervor. Im Koalitionsvertrag sei vereinbart, den vor kurzem von 66 auf 75 Euro erhöhten Schulgeldersatz bis zum Jahr 2013 auf 100 Euro anzuheben. „Wir wollen mit einem Modellversuch die Zusammenarbeit von Haupt- und Wirtschaftsschulen testen“, fügte er hinzu. Falls es dazu komme, würde dies die Wirtschaftsschulen stärken.

    Jörg stimmte den Lehrern von Main-Bildung zu, dass das Lernen der deutschen Sprache den „Kern der Integration“ bilde. Wegen der stetig wachsenden Zahl von Schülern mit Migrationshintergrund sei es außerdem wichtig, Schritte aufeinander zuzumachen sowie die „Kultur des Anderen zu schätzen“.

    „Sie sind richtig beraten, wenn sie weiterhin Schwerpunkte in der Betreuung von Migrantenkindern setzen“, meinte der Landtagsabgeordnete Günther Felbinger (Freie Wähler). Er erachte Privatschulen als sehr bedeutend, weil sie verschiedene Bildungsaspekte berücksichtigten und andere Schwerpunkte als die staatlichen Bildungseinrichtungen legten.

    Die Wirtschaftsschulen seien aus dem System „nicht mehr wegzudenken“. Felbinger äußerte sich optimistisch, dass sie auch in Zukunft Bestand haben. „Wirtschaftsschulen werden mit Sicherheit immer von einem bestimmten Schüler-Klientel besucht.“

    Der städtische Schulreferent Muchtar Al Ghusain wies darauf hin, private Schulen ergänzten das Bildungswesen „und entlasten den kommunalen Schuletat“. Die Stadt unterstütze Main-Bildung, indem sie ihr die Räume im ehemaligen Mozart-Gymnasium vermiete. Der zentrale Punkt für die Zukunft jeder Schule sei nach seinen Worten jedoch „die Qualität des Unterrichts“.

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