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WINTERHAUSEN: Projekt Probierwiesen bietet kostenloses Obst für alle

WINTERHAUSEN

Projekt Probierwiesen bietet kostenloses Obst für alle

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    Allianzmanager Holger Becker (links) und der Winterhäuser Bürgermeister Wolfgang Mann zeigen die Probierwiese an der„ Oberen Wiese“. Hier kann kostenlos Obst mitgenommen werden. Es handelt sich um ein Projekt der interkommunalen Allianz Maindreieck.CLAUDIA SCHUHMANN
    Allianzmanager Holger Becker (links) und der Winterhäuser Bürgermeister Wolfgang Mann zeigen die Probierwiese an der„ Oberen Wiese“. Hier kann kostenlos Obst mitgenommen werden. Es handelt sich um ein Projekt der interkommunalen Allianz Maindreieck.CLAUDIA SCHUHMANN Foto: Foto:

    „Mitnehmen erlaubt“ heißt es ab sofort auf drei Streuobstwiesen der Gemeinde Winterhausen. Es sind sogenannte Probierwiesen, auf denen sich Bürger und auch Besucher beim Obst bedienen dürfen. Kostenlos.

    Das Projekt der kommunalen Allianz Maindreieck soll das Bewusstsein für das Thema Streuobstwiesen stärken.

    So manchem Spaziergänger blutet das Herz, wenn er an Obstbäumen vorbeikommt, von denen schöne Äpfel oder Zwetschgen einfach herunter fallen und vergammeln.

    Gerne würde man da zugreifen und etwas mitnehmen. Der eine oder andere gibt der Versuchung auch nach. Rechtlich in Ordnung ist das jedoch nicht, denn jeder Baum hat einen Besitzer. Deshalb darf Obst nicht einfach aufgesammelt oder gepflückt werden, selbst wenn der Eigentümer erkennbar keinen Wert auf die Früchte legt.

    Ein wichtiger Bestandteil der fränkischen Kulturlandschaft

    Und das ist nicht selten der Fall. Viele Obstwiesenbesitzer haben keine Zeit, die Früchte zu ernten, oder sie sind aus Altersgründen nicht in der Lage dazu. Dabei seien Streuobstwiesen ein wichtiger Bestandteil der fränkischen Kulturlandschaft, sagt Allianzmanager Holger Becker. In einem Arbeitskreis zum Thema Landschaftspflege und Regionalvermarktung hatte er das Thema angesprochen. Die Teilnehmer hatten Ideen gesammelt, wie das Thema im Bewusstsein der Bevölkerung besser verankert werden könnte.

    Herausgekommen sind die Probierwiesen. Winterhausen ist die erste der zwölf Mitgliedsgemeinden, die die Idee in die Tat umsetzt. Auf drei gemeindeeigenen Streuobstwiesen wurden rund 80 Obst- und Nussbäume mit grünen Banderolen am Stamm gekennzeichnet. Hinweistafeln an den Wiesen signalisieren: Hier darf Obst aufgelesen und gepflückt werden. In haushaltsüblichen Mengen. „Damit meinen wir Mengen, die man mit zwei Händen wegtragen kann“, erklärt Bürgermeister Wolfgang Mann.

    Ein Eimer oder zwei Tüten sind in Ordnung

    Wenn jemand einen Eimer mitbringt oder zwei Tüten, ist das in Ordnung. Über Leute, die ganze Anhänger mit Obst füllen, wäre man in der Gemeinde hingegen nicht glücklich. Das Angebot beschränkt sich nicht allein auf Winterhäuser Bürger. „Die Sonne scheint für alle“, sagt Mann.

    Um mögliche Haftungsfragen macht sich der Bürgermeister keine Sorgen. Etwa, dass jemand beim Obstpflücken vom Baum fallen und sich verletzen könnte. Mit solchen Gefahren müsse jeder, der über gesundem Menschenverstand verfüge, rechnen, sagt Mann entspannt. Und entsprechende Vorsicht walten lassen.

    Die Probierwiesen befinden sich im Unteren Uptalweg, wo es Walnussbäume gibt, am Gespött und auf der Oberen Wiese. Dort stehen schöne alte Obst- und Zwetschgenbäume, an denen naturbelassene Früchte wachsen. Gespritzt wird hier nicht. Allerdings pflegen und schneiden die Bauhofmitarbeiter die Bäume. Neue Bäume wurden auch schon angepflanzt.

    Alte und seltene Sorten sollen gekennzeichnet werden

    Während der finanzielle Aufwand für das Anbringen der Schilder und Banderolen bislang äußerst überschaubar war, könnte Manns nächste Idee ein wenig kostenintensiver werden. Dem Bürgermeister schwebt vor, auch die einzelnen Bäume zu beschriften. Damit die Leute wissen, um welche Sorten es sich handelt. Ein Experte hatte die Kartierung der Bäume mit teils alten und seltenen Obstsorten schon vor Jahren vorgenommen.

    Die alljährliche Obstbaumversteigerung, bei der Interessenten das Recht zum Abernten bestimmter Bäume erwerben können, findet übrigens trotzdem wieder statt. „Unsere anderen Streuobstwiesen reichen völlig aus, um den Bedarf zu decken“, sagt Wolfgang Mann.

    Auch Privatleute können sich beteiligen

    Auch Allianzmanager Holger Becker denkt bereits in die Zukunft. Er hofft, dass andere Allianzgemeinden das Thema aufgreifen werden. Dann sei irgendwann vielleicht sogar ein gemeindeübergreifender Streuobst-Themenweg denkbar. Etwas Ähnliches gebe es bereits in Astheim mit dem Quittenlehrpfad, sagt Becker. Das Projekt muss sich im Übrigen nicht auf gemeindliche Flächen beschränken. Auch Privatleute können ihre Obstwiesen als Probierwiesen zur Verfügung stellen.

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