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Protestbewegung in der Kirche

Stadt Würzburg

Protestbewegung in der Kirche

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    altstadt (BU) Auf ihr 50-jähriges Hausjubiläum in der Reisgrubengasse blickten am Sonntag weit über 100 Mitglieder und Gäste der Landeskirchlichen Gemeinschaft zurück. Gemeinschaftspflege und Evangelisation stehen noch heute im Mittelpunkt der Freikirche.

    Die Landeskirchliche Gemeinschaft versteht sich seit ihrer Gründung als Freikirche innerhalb der evangelisch-lutherischen Kirche. Eng verbunden mit dieser Freikirche und vor allem mit dem Hausbau vor 50 Jahren in der Reisgrubengasse 1 sind die Namen Kupsch und Severin. Denn kein anderer als der 1969 verstorbene Bernhard Kupsch war es, der das Haus finanzierte und dessen Entstehung sein Sohn Hermann Kupsch überwachte und leitete. Einer der leitenden Brüder der Gemeinschaft war über Jahre hinweg Wilhelm Severin.

    Und so waren es auch die 90-jährige Hildegard Severin (geborene Kupsch) und ihre 81-jährige Schwester Elisabeth Arnhold (geborene Kupsch), die neben ihrem Bruder Hermann sich noch an die Anfänge im Jahre 1954 in der Reisgrubengasse erinnerten und den Besuchern viele Geschichten und Episoden zu erzählen hatten.

    In Würzburg ist die Landeskirchliche Gemeinschaft, die bundesweit 300 000 Mitglieder zählt, bereits vor 68 Jahren aus einer Frauenbibelstunde, gehalten von Elisabeth Freifrau von Thüngen, entstanden. Diese Zusammenkünfte fanden bis 1945 in der Handgasse statt, bevor das dortige Haus in der Bombennacht völlig zerstört wurde.

    Die Gemeinschaft, die heute jeden Sonntag um 18 Uhr Gottesdienst feiert, versteht sich als Protestbewegung innerhalb der lutherischen Kirche. Jedoch werden theologische Auseinandersetzungen, so der ehemalige Prediger Manfred Engel, nicht öffentlich, sondern innerkirchlich ausgefochten.

    Im Bekenntnis, darin sind sich Engel und die jetzige Predigerin Schwester Monika Reschies einig, gibt es keine Unterschiede zur lutherischen Kirche. Wohl aber im theologischen Bereich. Die Freikirchliche Gemeinschaft ist eine pietistische Bewegung, die eine Übereinstimmung zwischen Gottes Wort und der Tat anstrebt. Und dies ist in kleinen Gruppen leichter zu praktizieren als in der "Anonymität der Großkirche". Eine große Rolle spielt hierbei das reformatorische Bekenntnis.

    So wünschten sich bei der Feierstunde Hermann Kupsch und Alt-Oberbürgermeister Jürgen Weber, der die Stadt Würzburg vertrat, dass von diesem Haus noch weitere 50 Jahre ein segensreiches Wirken ausgeht. Weber: "Mögen die Menschen, die sich hier stärken aus dem Leben mit und aus der Bibel von hier aus auch wirken in der Gesellschaft und Gemeinschaft."

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